Neue Häuser am Bolland in Nordkirchen Getreidetrocknung wird eingestellt

Neue Häuser am Bolland: Getreidetrocknung wird eingestellt
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In Nordkirchen sollen bald auf einer Fläche von etwa 5.000 Quadratmetern zehn neue Einzel- und Doppelhäuser entstehen. Der Bebauungsplan „Bolland/Bergstraße“, über den die Politiker kürzlich im Ausschuss für Bauen und Planung debattierten, soll in der Ratssitzung am Donnerstag (15. Dezember) beschlossen werden.

Bislang war in diesem Bereich keine Wohnbebauung möglich, weil der nahe Landhandel „Mühle Rath“ dort seit Jahrzehnten Getreide trocknet und das hat lärmtechnische Auswirkungen auf die Nachbarschaft. „Der Landhandel hat sich bereit erklärt, auf die Ausübung einer Getreidetrocknung zu verzichten, es gab eine Einigung mit der Gemeinde und dem Eigentümer“, fasste Michael Baier aus dem Fachbereich Bauen, Planung und Umwelt zusammen. Zweigeschossige Gebäude mit einer maximalen Firsthöhe von 9,50 Meter sind laut Bebauungsplan möglich. Mehrfamilienhäuser sollen hier nicht entstehen, da der Bereich bereits mit größeren Mehrfamilienhäusern bebaut ist und insbesondere die Parksituation laut Verwaltung angespannt sei.

Abwasser wichtige Frage

Der Kreis Coesfeld hatte angeregt, die Aufgabe des Betriebes der Korntrocknungsanlage zeitlich so zu regeln, dass diese spätestens nicht mehr läuft, sobald die Grundstücke an die Käufer vergeben sind. Diese Regel hat die Gemeinde in den Plan aufgenommen. Gereon Stierl (SPD) schlug vor, zur größeren Klarheit festzuschreiben, dass die Trocknungsanlage ab dem Verkauf des ersten Grundstücks nicht mehr laufen darf. Zudem fragte er: „Wird das Baugebiet mit Gas versorgt oder sollten wir auf fossile Brennstoffe setzen?“ Die Verwaltung versprach, sich um das Thema zu kümmern, allerdings sei der Ausbau von Gasheizungen äußerst unwahrscheinlich. „Wir sind zu 99,9 Prozent sicher, dass der Eigentümer keine Gasheizungen bauen wird“, meinte Bürgermeister Dietmar Bergmann. Markus Pieper (CDU) ergänzte: „Die Energieversorgung ist eine Grundsatzfrage, die man sich für alle Bauvorhaben insgesamt stellen muss.“

Weil der Lippeverband angekündigt hatte, dass sich die Kläranlage an der Belastungsgrenze befindet, verwies die Gemeinde darauf, dass sie derzeit gemeinsam mit dem Verband ein gemeindeweites Abwasserbeseitigungskonzept erstellt. Das Schmutzwasser wird der Kläranlage zugeleitet, das Niederschlagswasser kann dem Entwässerungsbecken am Schlosspark zugeleitet werden.

Erweiterung bei Dachbegrünung

Den Grünen ging der Bebauungsplan an einigen Stellen nicht weit genug. „Wir sollten diskutieren, wie man das Wasser etwa im Sommer sinnvoll nutzen kann, auch die Frage, ob kleinere Grundstücke sinnvoller sind“, regte Uta Spräner an. Außerdem bat sie um eine Erweiterung. Denn bislang war im Plan nur eine Bebauung mit Dachziegeln vorgesehen, zumindest die Möglichkeit auf Dachbegrünung und auch Holzfassaden sollte aber aus ihrer Sicht gegeben sein. „Wir sollten nicht ökologisches Bauen an den Häusern verbieten“, forderte sie. Da auch die anderen Fraktionen diese Erweiterung begrüßten, wurde sie in den Bauplan aufgenommen.

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