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Zurück in der Komfortzone: Adrian Ruzok übernimmt den SV Frömern - aber nur für ein Jahr
Fußball
Den SV Frömern hat Adrian Ruzok nie aus den Augen verloren. Zum Glück für den Verein, der plötzlich einen neuen Trainer brauchte. Ruzok kommt für ein Jahr zurück - und mit ihm der Erfolg?
Vergangene Woche bekam Adrian Ruzok einen überraschenden Anruf vom Vorstand des SV Frömern. Nicht der Anruf an sich war überraschend, vielmehr der Grund des Telefonats.
Adrian Ruzok, der ehemalige Trainer des Fußball-A-Ligisten hat den Kontakt zu seinem alten Verein nie verloren. Das ist gut, wie sich jetzt zeigt. Denn der Verein musste sich nach dem Weggang von Thomas Schneider rasch auf die Suche nach einem neuen Trainer begeben. Den hat der Klub in Adrian Ruzok umgehend gefunden.
Adrian Ruzok: „Ich wollte die Mannschaft nicht im Stich lassen“
„Als ich den Anruf bekam, musste ich nicht wirklich lange überlegen. Ich weiß, wie schwierig es für einen Verein wie Frömern ist, auf die Schnelle einen neuen Trainer zu finden“, sagt Ruzok im Gespräch mit der Sportredaktion. Nach Absprache mit seiner Familie gab der 35-Jährige dem Fröndenberger Vorortsverein grünes Licht: „Ich wollte die Mannschaft nicht im Stich lassen. Deshalb übernehme ich die Aufgabe für ein Jahr. So hat der Verein genügend Zeit, eine Nachfolgelösung zu finden.“
Bereits von 2016 bis 2019 war Ruzok hauptverantwortlich als Trainer beim SVF im Einsatz. In dieser Zeit hat der Klub starke Platzierungen hingelegt „Wir haben Platz fünf und sechs erreicht. Das waren tolle Ergebnisse, die der Verein seit 15 Jahren nicht mehr erreicht hatte“, erinnert sich Ruzok gerne an seine erste Amtszeit zurück.
Ein Jahr als Sportlicher Leiter beim Bezirksligisten SF Sölde
Jetzt freut er sich auf die neue Aufgabe, die mit der alten kaum zu vergleichen ist. Schließlich ist der Großteil der Mannschaft inzwischen ein gänzlich anderer als noch vor zwei Jahren, das Team hat sich deutlich verjüngt „Ich freue mich, dass die beiden Co-Trainer Patrick Musiol und Dirk Hohmann weiterhin mitmachen. Das war mir persönlich sehr wichtig. Natürlich freue ich mich auch auf die Spieler, die vor zwei Jahren schon da waren. Aber ganz besonders auf die jungen, neuen Spieler, die ich nur vom Sehen kenne.“

Adrian Ruzok (r.) war für Frömerns Alte Herren auch bei den Stadtmeisterschaften in Fröndenberg aktiv. © gol
Vor zwei Jahren hörte Ruzok erstmals in Frömern auf und beendete seine erste Trainerstation. „Ich wollte einfach mal raus aus der Komfortzone und etwas anderes ausprobieren“, sagt er. Es zog ihn für ein Jahr in die Bezirksliga zu den SF Sölde, wo er als Sportlicher Leiter und Trainer tätig war - und ganz nebenbei noch die B-Lizenz erwarb. Den SV Frömern hat er dabei aber nie aus den Augen verloren: „Ich bin bis heute Mitglied und habe mir das eine oder andere Spiel angesehen und immer die Ergebnisse verfolgt.“
Zweites Standbein in der Fußballschule von Christian Pander
Der Immobilienkaufmann hat sich durch seine Trainertätigkeit noch ein zweites Standbein aufgebaut. Einmal pro Woche ist er als Coach in der Fußballschule des Ex-Nationalspielers Christian Pander (Schalke 04) im Einsatz. „Christian Pander hatte damals neue Trainer gesucht. Ich habe mich vorgestellt und wir waren gleich auf einer Wellenlänge“, erzählt Ruzok, wie es zu diesem Engagement kam.
In Gelsenkirchen trainiert er immer sonntags Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 8 und 15 Jahren. „Das ist ein zusätzliches Training zum normalen Vereinstraining. Da habe ich echt Freude dran gefunden, weil man genau sieht, was für enorme Leistungssprünge die Kinder innerhalb kürzester Zeit machen.“
Adrian Ruzok will mit dem SV Frömern in die obere Tabellenhälfte
Die Arbeit in der Fußballschule und das Coaching beim SV Frömern kommen sich dabei aber nicht in Quere. Und wenn die beiden Dinge doch mal kollidieren sollten? „Dann hat der SV Frömern Vorzug“, versichert Ruzok, der nicht ausschließen möchte, nach der B-Lizenz auch noch die A-Lizenz zu erwerben. „Da will ich aber abwarten und schauen, wo es mich vereinstechnisch irgendwann hinzieht“, sagt er.
Sein nächstes Vorhaben ist es, den SV Frömern wieder in Spur zu bringen. „Ich will die Spieler weiterentwickeln und von meiner Philosophie überzeugen. Wir wollen die Liga mit offensivem Fußball aufmischen.“ Ein konkretes Ziel hat er dabei auch schon im Sinn: „Ein Platz unter den ersten Acht“, sagt er, „das ist mein Anspruch und daran möchte ich auch gemessen werden.“
Jahrgang 1992. Geboren und aufgewachsen in Unna. Kennt den Kreis Unna wie seine Westentasche, hat in seinem Leben aber noch nie eine Weste getragen. Wollte schon als Kind Sportreporter werden und schreibt seit 2019 für Lensing Media über lokale Themen - auch über die Kreisgrenzen hinaus.
