Zoo Duisburg: Niederländische Tierschützer springen während Show ins Delfinbecken

Protestaktion im Video

Tierschützer sind am Sonntag ins Delfinbecken des Duisburger Zoos gesprungen. Sie fordern ein Ende der Delfinshows. Doch der Zoo erhebt Vorwürfe gegen die Aktivisten aus den Niederlanden.

Duisburg

, 29.08.2022, 10:49 Uhr / Lesedauer: 2 min

Das Delfinarium im Duisburger Zoo ist schon lange umstritten. Tierschützer bemängeln die nicht artgerechte Haltung und wollen die Shows, bei denen die Tiere vorgeführt werden, abschaffen. Am Sonntag gab es dort eine ungewöhnliche Protestaktion der Vegan Strike Group.

Während der Delfinshow sind vier Aktivisten der Vegan Strike Group aus den Niederlanden in das Delfinbecken gesprungen. Sie hatten sich laut Polizei Duisburg zuvor unter die Zuschauer der Vorstellung um 15 Uhr gemischt. Die Polizei geht von einer geplanten Aktion aus, da die Täter wasserfeste Transparente dabei hatten und unter ihrer Straßenkleidung Neoprenanzüge trugen.

Zoo Duisburg: Aktion war gefährlich für die Tiere

Die Show musste daraufhin abgebrochen werden. Der Duisburger Zoo hingegen bewertet die Aktion der Tierschützer als gefährlich für die Tiere. In einer Stellungnahme heißt es, dass die Delfinfamilie gefährdet und unkalkulierbaren Risiken ausgesetzt worden sei. Wie der WDR berichtet, konnte das Zoo-Team alle Delfine in den hinteren Bereich der Anlage und somit in Sicherheit gebracht werden.

Die Aktivisten der Vegan Strike Group schreiben auf ihrer Facebook-Seite, dass es in Deutschland nur noch zwei Zoos mit Delfinarium und Shows gibt. Duisburg stellt bei der Zahl der verstorbenen Tiere einen traurigen Rekord auf. Schon 2016 gelang der Vegan Strike Group im Duisburger Zoo der Show-Abbruch.

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Immer wieder wird Protest gegen die Haltung der Tiere im Duisburger Zoo laut. Aktivisten, etwa von Peta, kritisieren beispielsweise, dass die Betonbecken im Delfinarium des Zoos am Kaiserberg keine artgerechte Heimat für die intelligenten Tiere sein könnten.

Aktivisten filmten die Zuschauer

Wie die Rheinische Post berichtet, wurden die Zuschauer, die das Delfinarium verließen, durch weitere Mitglieder der Gruppe per Smartphone gefilmt und die Sequenzen zumindest teilweise ins Internet gestellt.

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Der Zoo Duisburg hat gegen die Aktivisten bereits Anzeige wegen Hausfriedensbruchs und Tierquälerei erstattet. Er behalte sich weitere Schritte gegen die niederländische Aktivistengruppe vor. Die Personalien aller Beteiligten wurden durch die Polizei festgestellt. Die Polizei beschlagnahmte die Smartphones der Aktivisten.

Filteranlage hat Verunreinigungen entfernt

Die Delfine hätten den Zwischenfall glücklicherweise gut überstanden, hieß es vonseiten des Zoos. Die Biologische Filteranlage habe mögliche Verunreinigungen des Wassers unschädlich machen können. „Für Tier und Mensch ist das eine Ausnahmesituation gewesen und wir sind sehr froh, dass es unseren Delfinen und Mitarbeitenden gut geht“, sagte der Zoologische Leiter Oliver Mojecki laut Mitteilung.

„Unsere Delfine verhalten sich arttypisch, spielen miteinander und fressen gut“. Darüber sei man erleichtert, so Biologe Mojecki nach dem „gefährlichen Eingriff in den geschützten Lebensraum unserer Tiere“.

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