Zoll stellt Riesen-Diamanten sicher
Ein riesiger Rohdiamant im Wert von rund 2,5 Millionen Euro ist bei einem Schmuggler aus Angola auf dem Frankfurter Flughafen entdeckt worden.

Ein Rohdiamant im Hauptzollamt am Frankfurter Flughafen neben dem Pass des Angolaners, bei dem der Stein sichergestellt worden war.
Der 38-Jährige, der in einer Maschine aus Namibia saß, wurde bei der Passagierkontrolle festgenommen und am Freitagnachmittag in U-Haft genommen, wie das Zollfahndungsamt in Frankfurt und die Bundespolizei am Flughafen mitteilten. Ein vergleichbarer Fahndungserfolg bei Rohdiamanten ist in Deutschland in den vergangenen Jahren nicht bekanntgeworden.
Der Mann hatte bei seiner Einreise aus Afrika in die Europäische Union am Donnerstagmorgen den Stein zunächst weder angegeben, noch ein Zertifikat für den gut 17 Gramm schweren Diamanten bei sich. Er transportierte den 86,7-Karäter zudem nicht in einem versiegelten Behältnis, wie der Sprecher der Zollfahndung, Hans-Jürgen Schmidt, sagte. Zertifikat und versiegelter Behälter sind nach dem sogenannten Kimberley-Abkommen für die Einfuhr von Rohdiamanten vorgeschrieben. Der 38-Jährige wird verdächtigt, ein Kurier zu sein.
Bundespolizisten hatten im Reisepass des Angolaners am frühen Donnerstagmorgen neben einem echten portugiesischen Visum auch ein gefälschtes namibisches Visum entdeckt. Als sie den Mann danach fragten, gab dieser an, in Portugal mit Autos handeln zu wollen. Er zeigte den Beamten den mit drei mal drei Zentimetern fast Tischtennisball großen Diamanten, der zum Kauf der Fahrzeuge gedacht sei. Den Wert des ungeschliffenen Steins bezifferte der Beschuldigte auf rund 70 000 Dollar (etwa 48 660 Euro). Eine fachliche Bewertung der Zollbeamten ergab jedoch, dass das trübe Mineral rund 2,5 Millionen Euro Wert ist. «Der Diamant sieht eher aus wie ein unscheinbarer Klunker», sagte Schmidt.
Der Haftbefehl erging wegen Steuerhinterziehung, Urkundenfälschung und Verstoß gegen das Außenwirtschaftsrecht. Der 38-Jährige wurde ins Gefängnis nach Weiterstadt gebracht. Der Steuerschaden beläuft sich nach Darstellung der Bundespolizei auf rund eine halbe Million Euro. Der Mann hätte bei der legalen Einfuhr des Diamanten laut Zoll 19 Prozent Umsatzsteuer bezahlen müssen.