Zeichen für Kasper König als Kurator verdichten sich

Skulptur-Projekte

Hat das Rätselraten um den Kurator der Skulptur-Projekte Münster ein Ende? Gestern gab es immerhin ein deutliches Signal, dass es tatsächlich Kasper König (70) sein könnte. Die Kulturstiftung des Bundes meldete das – zumindest ein paar Stunden lang.

MÜNSTER

, 02.07.2014, 10:29 Uhr / Lesedauer: 2 min
Kasper König bei der Manifesta in St. Petersburg, die er zurzeit leitet. Der 70-Jährige hat in Münster bereits seinen Hut in den Ring geworfen.

Kasper König bei der Manifesta in St. Petersburg, die er zurzeit leitet. Der 70-Jährige hat in Münster bereits seinen Hut in den Ring geworfen.

Doch die Zeit verging und die Politiker im Kulturausschuss der Stadt wurden unruhig, die Prozesse liefen ihnen zu langsam. Hinter den Kulissen hieß es, die Entscheidung solle erst getroffen werden, wenn Landesdirektor Wolfgang Kirsch in den Ruhestand gegangen sei und sein Nachfolger Matthias Löb die Geschäfte aufgenommen habe. Tatsächlich ist Löb seit Dienstag im Amt. Und prompt am gleichen Tag gibt die Kulturstiftung des Bundes eine Pressemitteilung heraus, in der es heißt: „2017 soll nach aktuellen Planungen die künstlerische Leitung der Schau beim ehemaligen Direktor des Museum Ludwig Köln, Prof. Kasper König, liegen.“ Auf Nachfrage unserer Zeitung ruderte die Pressestelle der Kulturstiftung allerdings zurück: „Das ist missverständlich ausgedrückt“, erklärte die Leiterin Friederike Tappe-Hornbostel. „Die Verhandlungen mit Kaspar König sind aufgenommen, aber noch nicht abgeschlossen.“

Das bestätigte auch LWL-Pressesprecher Frank Tafertshofer: „Wir sind in Gesprächen mit Kasper König, aber es ist noch nichts entschieden.“ Wie weit die Gespräche gediehen sind, sagte Tafertshofer nicht. Im Augenblick ist König Chef-Kurator der Ausstellung „Manifesta“ in St. Petersburg, die noch bis zum 31. Oktober läuft. „Wir haben Verständnis dafür, dass er sich jetzt erstmal um St. Petersburg kümmert.“ Zu der Frage, ob auch mit anderen möglichen Kuratoren gesprochen werde, wollte der LWL-Sprecher nichts sagen. Aber er erklärte: „Wir nennen den Kurator auf jeden Fall noch in diesem Jahr.“ Tafertshofer wies darauf hin, dass es keinen Grund zur Eile gebe: „Es ist alles in Ordnung und wir liegen in der Zeit.“

Ein Blick zurück zeigt jedoch: Bei den Skulptur-Projekten 2007 war König tatsächlich bereits im Juli 2004 als Kurator bestätigt worden. Vor einem Jahr hatte sich König bei einem Symposium in Münster selbst ins Gespräch für 2017 gebracht: Er wolle gerne ein fünftes Mal die künstlerische Leitung übernehmen. König hatte 1977 zusammen mit Klaus Bußmann die Skulptur-Projekte gegründet und ist seitdem alle zehn Jahre ihr Kurator gewesen. Die Bundes-Kulturstiftung teilte in der selben Meldung mit, die Freiluftschau wieder mit einer Million Euro zu unterstützen. Insgesamt belaufen sich die Kosten auf 6,5 Millionen. Im Jahr 2007 kamen mehr als 500 000 Besucher, um über 100 Tage lang Arbeiten von 35 Künstlern aus der ganzen Welt zu sehen.