Zehntausende gedenken der Opfer des verheerenden Tsunamis
Rund um den Indischen Ozean gedenken am zweiten Weihnachtsfeiertag Zehntausende Menschen der Opfer des verheerenden Tsunamis von 2004.

Der Tsunami hatte schwere Bagger wie Spielzeug umhergewwirbelt. Foto: Ahmad Yusni/Archiv
Bei der Naturkatastrophe waren damals in Indonesien, Thailand, Indien, Sri Lanka und weiteren Ländern 230 000 Menschen ums Leben gekommen. An unzähligen Orten an den Küsten planen Überlebende und Angehörige von Opfern Zeremonien mit Gebeten, Gedenkminuten, Kerzen und Blumengaben. Größere Feiern sind unter anderem in Indonesien, Thailand und Sri Lanka geplant:
INDONESIEN: Die Insel Sumatra war am schlimmsten betroffen. Dort wird Präsident Joko Widodo am 26. Dezember mit Vertretern aus 35 Ländern und von vielen Hilfsorganisationen ein Massengrab besuchen. Die streng muslimische Provinz plant dort Gebete. Gleichzeitig findet in Banda Ache eine Messe statt, auf der Hilfsorganisationen Projekte zur Krisenprävention und Nothilfe vorstellen können.
THAILAND: Unter den Toten waren mehr als 1000 ausländische Touristen. Deutsche Seelsorger planen am Strand der damals schwer getroffenen Touristenregion Khao Lak eine Gedenkfeier mit einem Grußwort von Bundespräsident Joachim Gauck, das der deutsche Botschafter verliest. Daran nehmen Angehörige von Opfern und Überlebende teil, die die Notfallseelsorge der evangelischen Kirche im Rahmen ihres Projekts «Hoffen bis zuletzt» begleitet.
Die Regierung gedenkt der Opfer am Polizeiboot T 813, das damals von der Tsunamiwelle Hunderte Meter ins Land gespült wurde und als Denkmal an Ort und Stelle belassen wurde. Regierungschef Prayuth Chan-ocha würdigt dort neben den Opfern die Helfer aus aller Welt, die damals teils monatelang im Katastrophengebiet im Einsatz waren.
Auf der Insel Phuket organisiert der Rotary Club eine Zeremonie mit buddhistischen, muslimischen und christlichen Gebeten an der Gedenkmauer, die entstand, wo damals Opfer identifiziert wurden. Der Bürgermeister will abends am Strand mit Gästen Kerzen anzünden. Danach sollte eine koreanischen Popband auftreten.
SRI LANKA: Dort erinnert ein Sonderzug mit 200 Überlebenden an die 1600 Opfer, die damals in einem Zug umkamen, den die Tsunamiwelle in Pereliya aus den Schienen riss. Der Zug soll dieselbe Strecke nehmen, an Bord soll ein Schaffner sein, der damals Dienst hatte. Im ganzen Land sind religiöse Zeremonien mit Opfergaben geplant.
In DEUTSCHLAND hat der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, an die Opfer des Tsunamis erinnert. In einer Mitteilung vom Montag hob Marx die weltweite Hilfsbereitschaft hervor, die damals durch das Unglück geweckt worden sei. «Solidarität gehört zum Kern der christlichen Weihnachtsbotschaft», sagte er. Sie sei auch ein Zeugnis für den weihnachtlichen Glauben an Jesus Christus. Insgesamt habe die katholische Kirche den Menschen in den Katastrophengebieten mit über 100 Millionen Euro geholfen.
Deutschsprachige Gedenkfeier Thailand

Die indonesische Stadt Banda Aceh wurde am schwersten vom Tsunami getroffen. Foto: Weda/Archiv

Opfer auf dem Weg zum Leichenschauhaus im südthailändischen Distrikt Takuapa. Foto: Barbara Walton/Archiv

Ein gekentertes Frachtschiff vor der Küste der indonesischen Stadt Meulaboh. Foto: State Palace/Archiv

Suche nach Freunden und Verwandten nach der Tsunami-Katastrophe. Foto: Rungroj Yongrit/Archiv

Indonesische Freiwillige bergen in Banda Aceh Tote aus den Trümmern. Foto: Nani Afrida/Archiv

Indonesische Tsunami-Überlebende auf dem Weg in ein Flüchtlingslager. Foto: Ardiles Rante/Archiv

Zuflucht für künftige Flutkatastrophen: In Khao Lak wurden nach dem Tsunami stabile Fluchträume gebaut. Foto: Barbara Walton/Archiv

Leichen am Strand von Khao Lak in Thailand. Foto: Rungroj Yongrit/Archiv

Touristen auf Ko Phi Phi: Das thailändische Urlaubsparadies wurde völlig verwüstet. Foto: Rungroj Yongrit/Archiv

Die Todesopfer von Khao Lak werden begraben. Foto: Rungroj Yongrit/Archiv

Am Strand des thailändischen Ferienortes Khao Lak starben Tausende Menschen, unter ihnen viele deutsche Urlauber. Foto: Vinai Dithajohn/Archiv

Trümmerberge und angespülte Schiffe an der Küste von Banda Aceh. Foto: Ahmad Yusni/Archiv

Nichts mehr da: Luftaufnahme von Banda Aceh nach der Katastrophe. Foto: State Palace/Archiv

Trümmerwüste an der Küste der indonesischen Insel Sumatra. Foto: Mike Chinoy/Archiv

Armeeeinsatz im Katastrophengebiet von Banda Aceh. Foto: Weda/Archiv

In allen vom Tsunami getroffenen Ländern wurden Pinnwände zur Suche nach Vermissten genutzt. Foto: Barbara Walton/Archiv

Eine verstörte Touristin irrt durch die Trümmer auf der thailändischen Insel Ko Phi Phi. Foto: Rungroj Yongrit/Archiv

Wenige Tage nach der Katastrophe: Ein indonesischer Soldat patrouilliert in der Nähe von Banda Aceh. Foto: Ardiles Rante/Archiv

Das Tsunamidenkmal nördlich von Ban Nam Khem in Südthailand: Angehörige haben dort Kacheln im Gedenken an ihre Lieben angebracht. Foto: Christiane Oelrich
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