Zahl der aktiven Corona-Fälle wieder auf Niveau vor den Tönnies-Ausbrüchen
Coronavirus
Am Mittwoch wurden 351 neue Corona-Infektionen vom Robert-Koch-Institut in Deutschland gemeldet. Der Sieben-Tage-Durchschnittswert sinkt damit auf den niedrigsten Stand seit dem 18. Juni.

Laut Robert-Koch-Institut ist der Sieben-Tage-Durchschnittswert sinkt damit auf den niedrigsten Stand seit dem 18. Juni. © picture alliance/dpa
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) 351 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Laut der Tagesstatistik sank der sogenannte Sieben-Tage-Durchschnitt somit auf 341. Es ist damit der niedrigste Stand seit dem 18. Juni. Die Zahl der Todesfälle stieg im Vergleich zum Vortag um drei auf 9071. Der Sieben-Tage-Durchschnitt für Todesfälle in Deutschland fiel somit auf den neuen Tiefststand von 5,0. Bis Mittwoch hatten 186.000 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.
Die Zahl der aktiven Corona-Fälle nahm laut der Statistik um 152 ab. Sie liegt aktuell bei 4655. Damit liegt der Wert erstmals unter dem Niveau, welches vor den Corona-Ausbrüchen in Schlachthöfen des Fleischkonzerns Tönnies bestand. Unter anderem war ein Tönnies-Fleischbetrieb bei Rheda-Wiedenbrück nach mehr als 1000 Corona-Infektionen geschlossen worden. Die Mitarbeiter wurden daraufhin in Quarantäne geschickt.
Im Kreis Gütersloh war daraufhin ein Lockdown bis zum 7. Juli verhängt worden. Auch im Kreis Warendorf waren wegen massenhafter Corona-Ausbrüche massive Kontaktbeschränkungen ausgesprochen worden. Im Zuge dessen entstand in der Bundesrepublik eine heftige Debatte um mangelnde Hygiene und schlechte Arbeitsbedingungen in deutschen Fleischkonzernen.
Seit langem ein neuer Fall in Mecklenburg-Vorpommern
Mehr als zehn Tage (seit dem 3. Juli) war in Mecklenburg-Vorpommern offiziell keine einzige Neuinfektion mehr aufgetreten. Damit war es das erste Bundesland in Deutschland, das als coronafrei galt. Nun kam allerdings ein neuer Fall hinzu. Ein Bundeswehrsoldat aus Schleswig-Holstein, der in einer Kaserne in Vorpommern positiv auf das Coronavirus getestet worden war, hat offensichtlich noch eine weitere Person im Land angesteckt.
Obwohl die Zahlen lange Hoffnung machten, sei dieser Umstand kein Grund, um Entwarnung zu geben. „Die Gefahr einer zweiten Welle ist auch in MV noch nicht gebannt“, erklärte Tropenmediziner Prof. Dr. Emil Reisinger gegenüber der OZ. Auf dem Höhepunkt der Pandemie waren noch 30 bis 40 Neuinfektionen pro Tag registriert worden. Doch trotz der positiven Wendung warnt der Experte vor einer zweiten Welle. „Von vorherigen Pandemien wissen wir, dass Städte, die bei der ersten Welle glimpflich davongekommen sind, bei der zweiten Welle umso heftiger getroffen werden können“, so der Mediziner.
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