Wowereit pocht auf historische Stadtschloss-Fassade

Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) hat sich gegen einen schrittweisen Wiederaufbau des Stadtschlosses (Humboldt-Forum) in Berlins historischer Mitte ausgesprochen.

Berlin (dpa)

13.04.2010, 16:31 Uhr / Lesedauer: 1 min

Das Modell des geplanten Humboldtforums des italienischen Architekten Franco Stella.

Das Modell des geplanten Humboldtforums des italienischen Architekten Franco Stella.

«Es gab eine Entscheidung für eine historische Fassade», sagte Wowereit am Dienstag. Es könne nicht sein, dass in Berlin ein halbfertiges Gebäude ohne diese Fassade entstehe. «Das wäre ein Schildbürgerstreich.»

Wowereit reagierte damit auf die Einschätzung von Bundesbauminister Peter Ramsauer (CSU), der auch einen schrittweisen Wiederaufbau des Berliner Schlosses für möglich hält. Die historischen Fassaden könnten zeitlich versetzt fertiggestellt werden, hatte Ramsauer gesagt. Das hänge auch von den privaten Spenden ab, die auch Aufgabe für spätere Generationen sein könnten.

Wowereit widersprach dieser Ansicht. «Bei den Kosten, die der Bund ermittelt hat, waren die Kosten für die Fassade dabei. Spenden sollten diese Kosten reduzieren», erläuterte er. Die Entscheidung für historische Fassaden sei vom Bundestag gefällt worden. «Das sollte man nicht infrage stellen», sagte er. «Irgendwann muss man eine Entscheidung akzeptieren.»

Bei dem auf insgesamt 550 Millionen Euro veranschlagten Wiederaufbau des Schlosses sind für die Rekonstruktion der historischen Barockfassaden 80 Millionen Euro eingeplant. Dieser Betrag soll durch Spenden hereinkommen. Bis zum März gab es Zusagen für etwa 20 Millionen Euro.

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