Wölfe in NRW: Land will Abschuss von Wölfen unter bestimmten Bedingungen erlauben
Wölfe
Das Land NRW will den Abschuss von Wölfen unter bestimmten Bedingungen möglich machen. Die geplante neue Wolfsverordnung wird sich an den Regeln in Niedersachsen orientieren.

Ein Wolf steht in einem Gehege vom Wildpark Neuhaus im Solling. In Deutschland sind derzeit 157 Wolfsrudel erfasst.(zu dpa "Wölfe breiten sich in Deutschland aus - 157 Rudel nachgewiesen") +++ dpa-Bildfunk +++ © picture alliance/dpa
Nach zahlreichen Nutztierrissen von Wölfen - vor allem am Niederrhein - plant die NRW-Landesregierung eine Wolfsverordnung mit genauen Regelungen für Wolfs-Entnahmen, also den Abschuss von Tieren.
Grundlage werde dabei die niedersächsische Regelung sein, sagte NRW-Landwirtschaftsministerin Ursula Heinen-Esser (CDU) am Dienstag in Düsseldorf. Übergeordnetes Ziel bleibe, den Artenschutz des Wolfes und den Schutz der Weidetiere in Einklang zu bringen. Über das Thema solle zu Jahresbeginn mit den Fraktionen im Landtag diskutiert werden.
Abschuss, wenn sich Wölfe unter 30 Metern nähern
Die niedersächsische Verordnung erlaubt Entnahmen unter anderem dann, wenn Wölfe sich Menschen gegenüber aggressiv zeigen, sich ihnen auf unter 30 Metern nähern oder wenn sie Wolfschutzzäune mindestens zweimal überwunden und ein Tier gerissen haben. Aus jetziger Sicht müssten solche Übersprünge eines 1,20-Meter-Elektrozaunes „mehrfach in engem zeitlichem Zusammenhang“ passieren, um eine Verhaltensauffälligkeit des Wolfes anzunehmen, sagte die Ministerin.
Laut Heinen-Esser gab es NRW-weit 2021 bisher rund 40 Angriffe von Wölfen auf Nutztiere - knapp die Hälfte davon durch das Wolfsrudel am Niederrhein. In der Mehrzahl der Fälle sei aber kein ausreichender Schutz gegen Wölfe vorhanden gewesen, erklärte das Ministerium. Eine Bürgerinitiative am Niederrhein, die Wolfsattacken ebenfalls registriert, spricht für das Wolfsgebiet von 20 Wolfsattacken mit 34 getöteten Tieren. Dabei hätten Wölfe in sechs Fällen Zäune von mindestens 1,20 Metern überwunden, was die Landesregierung bestreitet.
dpa