So schnell kann es manchmal gehen im Fußball. Noch vor wenigen Wochen war Kai Hutmacher hauptverantwortlicher Spielertrainer beim B-Kreisligisten SuS Lünern. Hier war es seit Sommer 2020 aktiv, wollte am Ostfeldweg eigentlich seine aktive Karriere beenden. Doch nun kam alles anders. Heiligabend wurde bekannt: Kai Hutmacher kehrt zurück zum Bezirksligisten SSV Mühlhausen. Was ein Anruf von Ralf Mäkler nicht alles bewirken kann.
Denn der Wechsel des 34-jährigen Kai Hutmacher „ein Dorf weiter“ ging recht schnell und spontan über die Bühne, wie der ältere Huti-Bruder jetzt erzählt: „Das war eine sehr spontane Geschichte und ging innerhalb von zwei Wochen über die Bühne.“ Spontan auch deshalb, da er nach seiner Freistellung als Trainer in Lünern gesagt hatte, dem Verein trotzdem bis zum Sommer als Spieler zur Verfügung stehen zu wollen. „Ich hatte gesagt, dass ich noch bis zum Saisonende durchziehe. Ich hatte auch Bock, unter Uwe (Hawes, Trainer SuS Lünern, Anm. d. Red.) zu spielen“, sagt Kai Hutmacher.
Hawes sei damals auch der Grund gewesen, weswegen Hutmacher überhaupt nach Lünern gewechselt war. Doch man dürfe laut Hutmacher auch nicht vergessen: „Ich war mehr oder weniger dafür verantwortlich, dass wir beim SuS unser Saisonziel bis zur Winterpause deutlich verfehlt haben.“ Der SuS steht aktuell nur auf Tabellen-Platz 10, weit hinter den eigenen Ansprüchen.
Keine Entscheidung gegen Lünern
Trotzdem sei sein Wechsel zurück an den Mühlbach keine Entscheidung gegen den SuS Lünern, sondern für den SSV Mühlhausen gewesen. „Als Mäki (Ralf Mäkler, Sportlicher Leiter SSV Mühlhausen, Anm. d. Red.) mich anrief und gefragt hat, ob ich nicht noch einmal Lust auf Bezirksliga hätte, hat er im gleichen Atemzug gesagt: ‚Wir sind auch an deinem Bruder dran.‘ Und ich sage ganz ehrlich: Wenn Stephen nicht gekommen wäre, hätte ich es auch nicht gemacht“, erklärt Kai Hutmacher.
In der Vergangenheit hatte er immer mal wieder versucht, seinen Bruder Stephen von einem Wechsel nach Lünern zu überzeugen. Das hatte aus verschiedenen Gründen nie geklappt. „Beim SSV war es jetzt einfacher. Die Möglichkeit wollten wir beide gerne nutzen“, so Kai Hutmacher.
Bereits zu Landesliga-Zeiten spielte Kai Hutmacher beim SSV, damals unter anderem schon zusammen mit Jan Pfeffer, Philipp Hoffmann und Tom Wycisk, die immer noch beim SSV sind. „Aber natürlich sind auch viele neue, junge Spieler da. Denen will ich zeigen, dass man auch mit 34 Jahren noch Möglichkeiten hat“, sagt Hutmacher, der für die Innenverteidigung eingeplant ist beim SSV.
Ein letztes Mal für den SuS
Die Unnaer Stadtmeisterschaften waren allerdings nicht der letzte Auftritt von Kai Hutmacher im grün-weißen Lünern-Jersey. Am Dienstagabend trat er noch ein letztes Mal mit dem SuS Lünern beim B-Turnier des BSV Heeren an − und belegte dort den 2. Platz.
„Die Abmeldung war zu dem Zeitpunkt noch nicht durch. Ein letztes Mal für den SuS“, sagt Hutmacher, dem man deutlich anhört, dass ihm seine Wechselentscheidung nicht leicht gefallen ist. Aber: „Ich wusste ja nie, dass sich diese Gelegenheit noch einmal ergibt, mit Stephen zu spielen. Jetzt wollen wir uns noch einmal gegen die jungen Burschen durchsetzen.“
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