Wiederaufbau nach Taifun «Haiyan» verläuft schleppend
Drei Monate nach dem verheerenden Taifun «Haiyan» auf den Philippinen ist der Spendenaufruf der Vereinten Nationen nicht einmal zur Hälfte gedeckt.

Schulkinder in ihrer vom Taifun Haiyan zerstörten Schule in Tolosa auf den Philippinen. Foto: Gero Breloer/Deutsches Rotes Kreuz/dpa
Die UN-Nothilfeorganisation (Ocha) braucht nach eigenen Angaben 582 Millionen Euro, hat aber erst 263 Millionen Euro erhalten, wie sie am Donnerstag in der philippinischen Hauptstadt Manila mitteilte. Für Millionen Menschen, die ihre Lebensgrundlage verloren, laufe die Hilfe zum Wiederaufbau zu schleppend an, monierte die Hilfsorganisation Oxfam.
«Die Nothilfe kam flott, aber jetzt sind wir in einer anderen Phase, wir müssen wieder aufbauen. Wir stehen vor einer Riesenaufgabe», sagte Ocha-Sprecher Russell Geekie. Am dringendsten seien Unterkünfte und Starthilfen für Fischer und Bauern, damit sie wieder Geld verdienen können.
«Haiyan» zog mit verheerenden Orkanböen und einer heftigen Sturmflut am 8. November quer über das Land. Wahrscheinlich kamen 8000 Menschen ums Leben, Millionen Menschen verloren ihre Bleibe, Felder, Boote und Kokospalmhaine wurden zerstört. Vielerorts fehlen bis heute Strom und fließendes Wasser. Allein in der Stadt Tacloban hätten 12 000 Familien ihre Häuser verloren, aber erst 400 Hütten seien neu gebaut worden, sagte die Sprecherin des Bürgermeisters, Lila Aquitania.
«Bislang hat es die Regierung nicht ansatzweise geschafft, die Bedürfnisse der betroffenen Menschen zu befriedigen», sagte Justi Morgan von Oxfam auf den Philippinen. «Die Existenz von Millionen Menschen ist völlig ungewiss.» Die Organisation hilft unter anderem Bauernkooperativen mit Motorsägen und Sägestationen, um umgestürzte Kokospalmen zu Nutzholz zu verarbeiten.
Ocha zu Haiyan
Oxfam zu Haiyan