Mehr Ordnungskräfte in Bochumer Stadion
Update 26.1. 18.53 Uhr: Fußball-Bundesligist VfL Bochum will nach dem Zaunfahnen-Eklat und dem Beinahe-Spielabbruch gegen den VfB Stuttgart am vergangenen Samstag zukünftig die Fan-Informationen nachschärfen und auch den Ordnungsdienst verstärken. Auch eine höhere Präsenz an Ansprechpartnern beim Club sei geplant, teilte der Verein am Freitag mit.
Zudem sollen die Gästefans bildliche Darstellungen, wie und wo die Zaunfahnen aufgehängt werden können, sowie zeitliche Vorgaben dafür erhalten. Der Revierclub wehrt sich dagegen, Fankultur zu verhindern oder nicht mehr zuzulassen. Schließlich seien es Gästefans, die sich über die Regeln hinweggesetzt hätten.
Kaenzig wehrt sich gegen Aussagen
Update 23.1., 11 Uhr: VfL-Geschäftsführer Ilja Kaenzig bezichtigte den Vorstandschef des VfB Stuttgart, Alexander Wehrle, der Lüge. Wehrle hatte am Sonntag im Sport1-„Doppelpass“ gesagt, die Banner der VfB-Fans seien am Samstag vor dem Spiel in Bochum gemeinsam mit dem Ordnungsdienst angebracht worden.
„Das ist falsch. Die Stuttgarter Anhänger haben in der Vorspielphase möglicherweise eine Lücke ausgenutzt. Sie haben uns vielleicht getäuscht, das hat zu der Lage geführt“, sagte Kaenzig dazu der Funke Mediengruppe (Dienstag).
Beim 0:1 der Stuttgarter am Samstag hatten sich VfB-Fans geweigert, eine Zaunfahne zu entfernen, die einen Fluchtweg versperrte. „Wir als Verantwortliche wollten das Spiel um 17 Uhr abbrechen lassen“, sagte Bochums Organisationsleiter Knut Keymer dazu.
Erst auf Initiative des Schiedsrichters Bastian Dankert wurde die Partie rund eine Stunde nach dem Halbzeitpfiff doch noch fortgesetzt, nachdem die Ösen des Banners gelockert worden waren und die Fluchttore im Notfall wieder hätten geöffnet werden können.
Kein generelles Zaunfahnen-Verbot
Der Vorfall wird nun vom Deutschen Fußball-Bund untersucht. Bereits Ende September hatte es einen ähnlichen Fall beim Spiel gegen Borussia Mönchengladbach gegeben. „Wir werden Lösungen finden müssen, damit wir gar nicht erst in Diskussionen vor dem Spiel kommen“, sagte Kaenzig.
Ein generelles Verbot von Zaunfahnen im Gästebereich des Bochumer Stadions soll es demnach aber nicht geben. „Klar ist, dass wir die Fankultur respektieren und fördern. Zu einer lebendigen Fankultur gehören auch Banner. Daher ist ein generelles Verbot höchstwahrscheinlich nicht die Lösung“, sagte Kaenzig.
Organisationsleiter Keymer kündigte an, für das nächste VfL-Heimspiel gegen Augsburg am 3. Februar den Verantwortlichen des FCA bis zum Ende dieser Woche die Bedingungen mitzuteilen. Dies sei indes auch vor dem Spiel gegen Stuttgart so gewesen. „Die Spielregeln sind klar und wir erwarten, dass sich die Fanszenen daran halten. Bis auf zwei Ausnahmen hat das in dieser Saison auch geklappt“, sagte Keymer.

Verzögerung war laut Schiedsrichter unumgänglich
Update 21.1., 8.30 Uhr: Laut Schiedsrichter Bastian Dankert war die lange Verzögerung des Anpfiffs zur zweiten Halbzeit beim Bundesligaspiel zwischen dem VfL Bochum und dem VfB Stuttgart unumgänglich. „Das Regelwerk besagt, dass man nach 30 Minuten sagt: Sehen wir noch ein bisschen Licht am Ende des Tunnels oder nicht. Wir wurden nach 30 Minuten darüber informiert, dass es schon eine Möglichkeit gebe, dass wir das Spiel wieder fortsetzen können“, sagte der Schiedsrichter der Partie in der ARD: „Dementsprechend haben wir diesen Moment auch ausgereizt.“
Dankert hatte das Spiel am Samstagnachmittag nach der ersten Hälfte beim Stand von 0:0 zunächst nicht wieder angepfiffen, weil Gästefans Fluchttore und Rettungswege mit Zaunfahnen versperrt hatten. Erst nach einer Verzögerung von etwa 40 Minuten konnte es weitergehen. Das Spiel gewann am Ende Bochum mit 1:0.
Das sagen Verein und Trainer
Der VfL Bochum ließ in einem Statement am späten Samstagabend verlauten: „Eine Fortsetzung des Spiels wäre grob fahrlässig, im Ernstfall wären Menschenleben in Gefahr gewesen.“ Die Banner hätten aber soweit gelockert werden können, „dass eine Entfluchtung unter Mithilfe von verstärktem Personaleinsatz wieder gewährleistet“ gewesen sei. Danach habe auch die Feuerwehr keine Einwände mehr gegen eine Spielfortsetzung gehabt.
VfB-Trainer Sebastian Hoeneß und einige Stuttgarter Spieler hatten mit den Fans gesprochen, um diese dazu zu bringen, die Zahnfahnen zu entfernen, jedoch zunächst ohne Erfolg. Offenbar argumentierten die Anhänger, die Fahnen hätten auch in der ersten Halbzeit schon am gleichen Platz gehangen.
Er könne sagen, „dass keiner gut ausschaut, wenn so eine Situation entsteht. Da haben wir alle - wir, die andere Seite - einfach kein gutes Bild abgegeben“, sagte Hoeneß. Auch Bochums Trainer Thomas Letsch meinte: „Ich finde das einfach unnötig. Ich möchte es mir gar nicht vorstellen, dass ein Spiel wegen einer so unnötigen Situation abgebrochen wird.“
Ursprungsmeldung: Im Spiel der Fußball-Bundesliga zwischen dem VfL Bochum und dem VfB Stuttgart hat sich der Wiederanpfiff nach der Halbzeit verzögert. Weil Gästefans Fluchttore und Rettungswege mit Zaunfahnen versperrt hatten, setzte Schiedsrichter Bastian Dankert die Partie nach der Pause beim Stand von 0:0 zunächst nicht fort. Erst nach einer Verzögerung von etwa 40 Minuten konnte es schließlich weitergehen.
Fahnen von Stuttgart-Fans blockieren Fluchtwege
Welche Lösung für die versperrten Rettungswege gefunden wurde, blieb offen. VfB-Trainer Sebastian Hoeneß und einige Spieler der Stuttgarter hatten mit den Fans gesprochen, um diese dazu zu bringen, die Zahnfahnen zu entfernen, jedoch zunächst ohne Erfolg. Offenbar argumentierten die Anhänger, die Fahnen hätten auch in der ersten Halbzeit schon am gleichen Platz gehangen.
dpa
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