Für viele Regionen in Nordrhein-Westfalen hat der Deutsche Wetterdienst (DWD) Unwetter mit Starkregen, Hagel und möglicherweise auch Tornados vorausgesagt. In der Nacht zu Freitag gab es teilweise Starkregen und Gewitter. Wir berichten über die aktuellen Entwicklungen im Liveblog.
Das Wichtigste in Kürze:
- In der Nacht zu Freitag gab es ein schweres Unwetter in Teilen von NRW.
- Die Feuerwehr musste wegen des Starkregens zu vielen Einsätzen.
- Die Unwetterschäden schränken auch den Bahnverkehr in NRW ein.
- Zu den Unwetter-Ereignissen in den Städten und Kreisen geht es hier: Dortmund, Kreis Unna, Dorsten, Haltern, Recklinghausen
8.30 Uhr: Unwetterschäden sorgen für Bahnausfälle im Nahverkehr
Im Nahverkehr sind nach Angaben der Bahn am Freitag mehrere Strecken von Unwetterschäden betroffen. Ausfälle gebe es im Raum Dortmund auf den Linien S4 (Dortmund-Unna) und S5 (Dortmund-Hagen). Angaben zur Dauer der Sperrungen seien noch nicht möglich, teilte die Bahn mit. Im Sauerland komme es zu Verspätungen auf den Regionallinien RE17 und RE57.
8 Uhr: Wetter in NRW beruhigt sich
Nach Starkregen und Gewittern zieht das Tief „Lambert“ aus Nordrhein-Westfalen in Richtung Osten ab. Die Unwetterwarnungen liefen am Freitag aus, wie ein Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes (DWD) am Morgen sagte. „Es gibt dann noch ein geringes Schauerrisiko in Ostwestfalen, sonst lockert es immer mehr auf.“ Im Westen des Landes könne sich auch die Sonne öfter zeigen. Auch der Wind soll nach DWD-Angaben bis zum Nachmittag abschwächen. Es werden Temperaturen bis 23 Grad in der Osthälfte und bis 27 Grad in der Westhälfte erwartet. Am Samstag soll es dann bei bis zu 28 Grad verbreitet sonnig werden.
6.45 Uhr: Unwetterschäden behindern Bahnverkehr in NRW
Das schwere Unwetter in Teilen von NRW sorgt auch am Freitag für einzelne Ausfälle und Einschränkungen im Bahnverkehr. Im Fernverkehr betrifft dies die IC-Zugstrecke zwischen Siegen und Letmathe. Diese sei derzeit noch gesperrt, wie die Deutsche Bahn (DB) am Freitag mitteilte. Laut einer Sprecherin sei noch nicht abzusehen, wann die Unwetterschäden behoben sind.
5.30 Uhr: 420 Einsätze wegen Starkregens in Duisburg
In Duisburg ist es in der Nacht zum Freitag zu mindestens rund 420 Einsätzen der Feuerwehr gekommen. Dabei handele es sich um vollgelaufene Keller, überschwemmte Straßen und umgestürzte Bäume, sagte ein Sprecher der Feuerwehr. Einige Menschen seien in ihren Fahrzeugen eingeschlossen worden und hätten befreit werden müssen. Verletzt wurde laut dem Sprecher niemand.
Mehrere Straßen im Stadtgebiet von Duisburg waren wegen Überflutung nicht mehr befahrbar. Daher komme es zu zahlreichen Verkehrsbehinderungen. Die Feuerwehr ist nach eigenen Angaben mit rund 350 Einsätzen vor Ort - das Technische Hilfswerk mit etwa 42.
23 Uhr: In der Nacht Gewitter und Regen erwartet
Nordrhein-Westfalen ist im Gegensatz zu anderen Teilen von Deutschland beim Unwetter bislang noch recht glimpflich davon gekommen. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes muss in der Nacht zu Freitag aber immer noch vereinzelt mit Gewitter, Dauerregen und Sturmböen gerechnet werden. „Dabei seien stündliche Mengen an Regen zwischen 15 und 25 l/qm in einer Stunde, örtlich 20 bis 40 l/qm innerhalb 6 Stunden sowie Sturmböen bis 80 km/h (Bft 7-9) möglich“, teilte der DWD auf seiner Website mit. In der zweiten Nachthälfte lasse der Regen nach.
21.30 Uhr: Einschränkungen im Bahnverkehr
Infolge der schweren Unwetter müssen sich Reisende auf Einschränkungen im Zugverkehr der Deutschen Bahn einstellen. Insbesondere in der Mitte Deutschlands und im Norden kommt es zu Verspätungen und Zugausfällen, wie der Konzern mitteilt.
Demnach ist die Strecke Siegen-Letmathe gesperrt und IC-Züge nach Frankfurt/Main-Siegen-Münster fallen aus. Ebenfalls gesperrt ist die Strecke Fulda-Kassel-Göttingen. Züge aus Richtung Süden enden in Frankfurt und ICE/IC-Züge aus Richtung Norden enden und beginnen in Hannover. Auch von einer Sperrung betroffen ist die Strecke Frankfurt-Mainz-Wiesbaden. Reisenden zwischen Hamburg/Hannover und Nürnberg/München wurden Verbindungen über Berlin und Erfurt empfohlen. Reisende zwischen Hamburg/Hannover und Frankfurt sollten Zugverbindungen über Köln nutzen, wie die Bahn weiter informiert.
21:00 Uhr: NRW von Unwetter bislang verschont
Das angekündigte Unwetter in NRW ist nach ersten Erkenntnissen nicht so heftig ausgefallen, wie befürchtet. Vor allem das Ruhrgebiet und Münsterland wurden weitestgehend verschont. Größere Einsätze sind bislang nicht bekannt. Anders sieht es im Sauer- und Siegerland aus. Dort galt zwischenzeitlich die höchste Unwetterwarnstufe. Es soll zu heftigem Starkregen und zu Hagelfällen gekommen sein. In ganz Deutschland waren laut Kachelmannwetter zwischenzeitlich 40.000 Blitze innerhalb einer Stunde aufgezeichnet worden.
Wird sind durch die Gewitterkomplexe bei fast 40.000 Blitze in 30min. Für die genaue Analyse einfach in Stadt/Kreis und auf einen Blitz klicken. Gibt auch ein großes Archiv. /FRhttps://t.co/12DbmjmNqM
— Kachelmannwetter (@Kachelmannwettr) June 22, 2023
19:40 Uhr: Zugverkehr könnte durch Unwetter beeinträchtigt sein
Auch bei der Deutschen Bahn stellt man sich auf Probleme ein: „Reparaturtrupps und Einsatzfahrzeuge sind in Bereitschaft versetzt, um Unwetterschäden an Oberleitungen und Hindernisse im Gleisbett wie umgestürzte Bäume oder Teile von Dächern, Planen und Unrat zu beseitigen“, sagt ein Bahnsprecher. Reisende sollten sich in jedem Fall im Vorfeld noch einmal online informieren, ob ihr Zug wie geplant fährt.
Unwetterwarnung: Es ist möglich, dass der Zugverkehr in großen Teilen Deutschlands ab heute Mittag beeinträchtigt ist. Bitte informiert euch regelmäßig auf https://t.co/kzJtR2PzIc & im DB Navigator über eure Verbindung. Alle Infos: https://t.co/rnaSSEMa6s #Unwetter #Lambert
— Deutsche Bahn Personenverkehr (@DB_Bahn) June 22, 2023
19:30 Uhr: DWD rät von Aufenthalt im Freien ab
Der DWD rät von einem Aufenthalt im Freien ab. Von Bäumen, Türmen, Gebäuden, Gerüsten und Masten solle Abstand gehalten werden. Zu Hochspannungsleitungen soll demnach eine Distanz von mindestens 20 Metern bestehen.
Außerdem wurden die Menschen gebeten, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Es bestehe Lebensgefahr durch Blitzschlag, Sturmschäden und umstürzende Bäume. Gegenstände im Freien sollen gesichert werden, hieß es. Vielerorts wurden auch Veranstaltungen im Freien abgesagt.
19:11 Uhr: Bislang keine Großschäden in NRW
Mit teils heftigen Regenfällen und Gewittern hat ein Unwetter Nordrhein-Westfalen am Donnerstag erreicht. Für weite Teile des bevölkerungsreichsten Bundeslandes gab der Deutsche Wetterdienst (DWD) Unwetterwarnungen heraus. Darunter waren zeitweise Warnungen der höchsten Stufe. Am frühen Abend wies die DWD-Übersicht zwischenzeitlich Unwetterwarnungen der zweithöchsten Stufe aus. Mehrfach zogen teils sehr heftige Regenfälle über das Bundesland. Zumindest bis zum frühen Donnerstagabend sind keine Großschäden oder Meldungen über Verletzen in Nordrhein-Westfalen bekanntgeworden.
Die Bahn teilte am frühen Abend mit, dass die Strecke Siegen-Letmathe gesperrt worden sei. IC-Züge Frankfurt-Siegen-Münster fielen am Donnerstag aus.
18:20 Uhr: Amtliche Unwetterwarnung für Ruhrgebiet
Laut DWD gibt es aktuell eine amtliche Unwetterwarnung vor schwerem Gewitter mit Orkanböen, heftigem Starkregen und Hagel. „Dabei gibt es orkanartige Böen mit Geschwindigkeiten bis 110 km/h (31 m/s, 60 kn, Bft 11) sowie heftigen Starkregen mit Niederschlagsmengen bis 30 l/m² in kurzer Zeit und Hagel mit Korngrößen um 2 cm“, teilt der DWD auf seiner Seite mit. Demnach gilt die Unwetterwarnung zunächst bis 19 Uhr. Die Unwetterwarnung vor heftigem Starkregen besteht bis Freitag, 0 Uhr.
17:50 Uhr: Riesige Hagelkörner in NRW
Wie die Wetter-Experten und Medien berichten, sind in Bad Berleburg im Kreis Siegen-Wittgenstein 4,5 Zentimeter große Hagelkörner niedergeprasselt. Der DWD hatte bereits am Mittwochabend vor Hagel gewarnt.
Hier noch eine Collage der #Hagel-Körner, die Nutzerinnen & Nutzer der DWD-WarnWetter-App heute festgehalten haben. ⤵️
— DWD (@DWD_presse) June 22, 2023
Aktuelle Infos zur Wetterlage gibt es weiterhin auf https://t.co/OGf9yW7fWP & in der App.
/tg pic.twitter.com/yI7xpJNcBF
16:45 Uhr: Unwetterwarnung auf den Süden ausgeweitet
Das Gewitter mit Starkregen, größerem Hagel und Orkanböen nimmt laut dem DWD nun Kurs auf den südlichen Teil von NRW. Neu in der Unwetterwarnung des DWD ist der Kreis Düren, Kreis Heinsberg, Kreis Olpe, Oberbergischer Kreis, Rhein-Erft-Kreis, Rheinisch-Bergischer Kreis und die Stadt Köln.
Auch für die Stadt Bonn, die Kreise Euskirchen, Siegen-Wittgenstein, den Rhein-Sieg-Kreis und die Städte-Region Aachen gilt die Unwetterwarnung.
Der Hochsauerlandkreis, Kreis Paderborn und der Kreis Siegen-Wittgenstein seien dagegen nicht mehr betroffen. In Soest und Wickede sind mehrere Keller vollgelaufen. Auch Straßen wurden überflutet.
15:34 Uhr: Höchste Unwetter-Warnstufe für Teile des Sauerlands
Nach heftigen Niederschlägen sind Feuerwehr und Polizei im Sauerland zu zahlreichen Einsätzen gerufen worden. Vor allem in Iserlohn und Nachrodt-Wiblingwerde seien Keller vollgelaufen, Straßen überflutet und Gullys hochgedrückt worden, berichtete die Polizei Märkischer Kreis. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes gab es sehr starke Niederschläge bislang vor allem im Sauerland und im Bergischen Land. In vielen anderen Orten des Landes bemerkten die Menschen bisher fast nichts von dem Unwetter.
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat für Teile des Sauerlands die höchste Unwetterwarnstufe herausgegeben. Es sei mit extrem heftigem Starkregen, bis zu vier Zentimeter großen Hagelkörnern und Orkanböen zu rechnen, warnten die Meteorologen am Donnerstag.
„Vereinzelt können Bäume entwurzelt und Dächer beschädigt werden“, schrieb der DWD. „Überflutungen von Kellern und Straßen sowie örtliche Überschwemmungen an Bächen und kleinen Flüssen sind möglich.“ Die amtliche Warnung vor dem „extremen Unwetter“ galt in der Region zunächst bis 16.00 Uhr.
Hier unsere Einschätzung der #Wettergefahren am heutigen Donnerstag und in der Nacht zum Freitag. /V pic.twitter.com/mn9J8L18vd
— DWD (@DWD_presse) June 22, 2023
11.43 Uhr: Unwetter kann Auswirkungen auf den Bahnverkehr haben
Die Deutsche Bahn warnt davor, dass es ab Donnerstagmittag Beeinträchtigungen im Zugverkehr durch das Unwetter geben könne. Die Polizei appellierte an Autofahrer, bei starkem Regen den Fuß vom Gas zu nehmen. Die großen Flughäfen in NRW erwarteten hingegen zunächst keine Einschränkungen für den Reiseverkehr.
Die Bahn sei vorbereitet, auf mögliche Unwetterschäden so schnell wie möglich reagieren zu können, sagte ein Sprecher. „Reparaturtrupps und Einsatzfahrzeuge sind in Bereitschaft versetzt, um Unwetterschäden an Oberleitungen und Hindernisse im Gleisbett wie umgestürzte Bäume oder Teile von Dächern, Planen und Unrat zu beseitigen.“
Reisende sollten sich in jedem Fall im Vorfeld noch einmal online informieren, ob ihr Zug wie geplant fährt. Wer für diesen Donnerstag oder Freitag ein Bahn-Ticket gebucht hat, könne die Fahrt auf einen späteren Termin verschieben. „Die Zugbindung ist aufgehoben. Das Ticket gilt dabei für die Fahrt zum ursprünglichen Zielort, auch mit einer geänderten Streckenführung. Sitzplatzreservierungen können kostenfrei storniert werden“, teilte die Bahn mit.
6.31 Uhr: Unwetter in NRW am Donnerstag
Für den Donnerstag prognostiziert der Deutsche Wetterdienst eine schwere Gewitterlage mit Unwetterpotential. Der Wetterdienst rechnet ab 14 Uhr mit Gewittern in NRW. Gebietsweise sei Starkregen mit 20 bis 40 l/qm in einer Stunde, innerhalb 6 Stunden auch heftiger Starkregen mit 40 bis 70 l/qm möglich und innerhalb 12 Stunden auch 70 bis 100 l/qm nicht ausgeschlossen.
Durch die Gewitter bestehe neben Starkregen auch Gefahr von Hagel und Sturmböen bis 80 Kilometer pro Stunde, vereinzelt seien auch schwere Sturmböen bis 100 Kilometer pro Stunde gering wahrscheinlich. Im Südosten seien laut DWD sogar vereinzelte Tornados nicht ganz ausgeschlossen. Die Höchstwerte liegen bei 23 bis 26 Grad.
dpa/kaw