Aktuell steht an der Werner Straße noch ein Haus unmittelbar am Gehweg. Doch die Tage des roten Hauses sind gezählt. Es wird in den nächsten Wochen abgerissen und auf dem Grundstück werden zwei neue Häuser gebaut. Ebenso wie die bereits vorhandenen Neubauten rechts und links des markanten Altbaus etwas weiter von der Straße weg.
Der Bergkamener Straßenzug wird dann in diesem Bereich der Werner Straße ein neues, stadtbildprägendes Bild liefern, denn: Auf die direkt an der Straße stehenden Altbauten folgt dann gleich eine Reihe moderner Häuser. In den bald gebauten neuesten Häusern entstehen Eigentumswohnungen.
3800 bis 4300 Euro pro Quadratmeter müssen Interessenten für die Wohnungen wohl auf den Tisch legen, schätzt Immobilienmakler Helmut von Bohlen, der für die Vermarktung der Wohnungen zuständig ist. „Die sind dann aber auch schlüsselfertig, mit Fußböden, tapezierten oder gestrichenen Wänden. Wer einziehen will, braucht dann nur noch seine Möbel reinzustellen.“
In dem Neubau soll es vier klassische Eigentumswohnungen und ein Penthouse geben. „Das wird eine Größe von 128 Quadratmetern haben“, sagt Bauherr Cevdet Karademir. Der hatte das Grundstück mit dem markanten roten Haus gekauft, als die Vorbesitzer verstorben waren.
„Die anderen Wohnungen haben 93 Quadratmeter und sind Drei-Zimmer-Wohnungen mit Bad und Gäste-WC“, sagt Karademir. Das sei eine Ausstattung, die derzeit sehr gefragt sei: sowohl die zweite Toilette in der Wohnung als auch das Zimmer, das entweder als Kinder- oder aber auch als Arbeitszimmer genutzt werden kann.

Sobald die Unterlagen des Vermessungsbüros vorlägen, will Karademir den Bauantrag stellen. „Die Pläne sind schon alle fertig.“ So wird es vor dem Haus sechs Stellflächen geben und vermutlich wird eine Gabionenwand den Schall von der Straße abhalten.
Wann der Bau beginnen kann, hängt von der Schnelligkeit der Stadt Bergkamen ab, die den Bauantrag genehmigen muss. „Früher hat das sechs Wochen gedauert“, weiß Karademir. Inzwischen würden meist sechs Monate ins Land gehen. „Wenn die Baugenehmigung vorliegt, dann bauen wir“, sagt er. Die Fertigstellung wird dann innerhalb von zehn bis elf Monaten erfolgen. Immerhin liegt schon die Abriss-Genehmigung für den Abbruch des roten Hauses vor.

„Wir versuchen, die Wohnungen vorher zu vermarkten“, sagt von Bohlen. Angesichts der Preisvorstellung keine einfache Aufgabe, weiß der Makler. Auch wenn gerade an vielen Orten der Generationenwechsel erfolge und sich ältere Menschen mit eigenem Haus gerne verkleinern und vom Haus mit Garten in eine Eigentumswohnung ziehen möchten: „Aktuell bekommt man für das alte Haus nicht mehr das, was man für den Kauf einer neuen Wohnung bräuchte“, erklärt von Bohlen. Doch die baulich geforderten Standards und die Baukostensteigerungen machen einen Neubau eben aktuell teuer.