Wenn die Lust in den Seilen hängt

"Sex Tape" im Kino

Eheliche Ermüdungserscheinungen sind nicht nur ein beliebtes Thema in schlechten Witzen. So gibt sich Regisseur Jake Kasdan („Bad Teacher“) in "Sex Tape" einige Mühe, den Libido-Knick auch im Kino zu diskreditieren. Viele Gründe, um darüber zu lachen, gibt es nicht.

12.09.2014, 13:44 Uhr / Lesedauer: 1 min
Mit Rollschuhen ins Bett: Jason Segel und Cameron Diaz entdecken neue Spielarten in Sachen Sex.

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Tote Hose im Schlafgemach. Annie ist ganz die fürsorgliche Mama und gefragte Mutterschaftsbloggerin, Jay als Musikproduzent ganz der brave Ernährer. Bis Annie auf die Idee kommt, das siechende Sexleben mit einem selbst gedrehten Video zu reaktivieren. Als Drehbuchvorlage dient dem Paar das Bilderbuch „The Joy of Sex“, der Klassiker unter den Bettenratgebern. Was folgt, ist eine Nummernrevue der banalen und bemühten Sorte, wobei sich der Film die Ergebnisse des privaten Sex Tapes für den Schluss aufbewahrt. Zunächst gilt es, diese Aufnahmen vor fremden Augen zu bewahren.

Denn durch einen Fehlgriff hat Jay die Datei in einer Cloud abgespeichert, die allen zugänglich ist, denen er zuvor einen seiner ausgedienten Tablet-Computer geschenkt hat – darunter seinem Sohn, seiner Schwiegermutter, dem Postboten, einem befreundeten Ehepaar und Annies zukünftigem Chef, der ihren Blog eingekauft hat. Obwohl die Rückholaktion das eigentliche Gag-Reservoir bilden soll, ist deren slapstickhafte Inszenierung und bizarre Figurenzeichnung von peinlicher Schlichtheit. Statt spritzig-frecher Komödie entwickelt sich ein Dauerwerbeclip für den Marktführer unter den handlichen Computern. Dass deren Objektive scharfe Bilder machen sollen, bleibt der Film dann schließlich auch noch schuldig.