Weltweites Tsunami-Gedenken zehn Jahre nach der Katastrophe

Zehn Jahre nach der größten Tsunami-Katastrophe seit Menschengedenken wird in aller Welt an die Opfer erinnert. Am zweiten Weihnachtstag 2004 kamen rund um den Indischen Ozean rund 230 000 Menschen ums Leben, Zehntausende wurden verletzt und Millionen obdachlos.

Khao Lak (dpa)

von Christiane Oelrich, dpa

, 25.12.2014, 13:29 Uhr / Lesedauer: 1 min

Banda Aceh am 18. Januar 2005. Die Kraft der Wassermassen zerstörte unzählige Häuser und spülte zahlreiche Schiffe an Land. Foto: Ahmad Yusni

Banda Aceh am 18. Januar 2005. Die Kraft der Wassermassen zerstörte unzählige Häuser und spülte zahlreiche Schiffe an Land. Foto: Ahmad Yusni

Meterhohe Tsunami-Flutwellen brachten Tod und Zerstörung - ausgelöst von einem gewaltigen Erdbeben vor der Küste der indonesischen Insel Sumatra.

Am schlimmsten betroffen war die dem Erdbebenherd am nächsten gelegene indonesische Provinz Aceh mit wahrscheinlich 170 000 Todesopfern. Die Bewohner waren dort auch jetzt wieder auf der Flucht: Mehr als 120 000 Menschen brachten sich in dieser Woche vor Überschwemmungen in Sicherheit. Schwere Regenfälle setzten kurz vor dem zehnten Tsunami-Jahrestag weite Landstriche unter Wasser. In einigen Straßen in Nord- und Ost-Aceh stieg das Wasser nach Angaben der Katastrophenbehörde vier Meter hoch.

Unter den Tsunami-Todesopfern waren 539 Deutsche, die in Thailand und Sri Lanka Urlaub machten. Rund 7000 deutsche Touristen wurden teils schwer verletzt aus den Katastrophengebieten nach Hause geflogen.

Angehörige von Opfern und Überlebende sind zum Jahrestag in die Touristenregion Khao Lak in Thailand gereist. Bei einer Gedenkveranstaltung am Strand sollte dort eine Grußbotschaft von Bundespräsident Joachim Gauck verlesen werden. Unzählige Dörfer rund um den Indischen Ozean planen Gedenkminuten, Opfergaben und Zeremonien. In Thailand und Indonesien sind die Regierungsspitzen in den damaligen Krisengebieten.

«Überlebt, aber nicht überwunden», sagte eine Deutsche in Khao Lak, wo sie von der Welle erfasst und Hunderte Meter ins Landesinnere geschleudert worden war. Sie sei schon mehrfach zurückgekehrt, um das Erlebte besser verarbeiten zu können.

Zehn Jahre nach der Katastrophe sind die Hotelanlagen in Khao Lak wieder aufgebaut, die Provinzhauptstadt Banda Aceh, die zwei Drittel ihrer Einwohner verlor, ist wieder ein lebhaftes Geschäftszentrum. Auf Sri Lanka haben überlebende Fischerfamilien neue Lebensgrundlagen gefunden.

Vor allem wurde im Indischen Ozean ein vor zehn Jahren noch nicht existierendes Tsunami-Warnsystem installiert. Meeresströmungen und Wellenbewegungen werden gemessen und zusammen mit der möglichen Zerstörungskraft eines Bebens unter dem Meeresboden innerhalb von Minuten ausgewertet. Küstenbewohner werden über Sirenen, Lautsprecher und SMS gewarnt.

Bundesministerium für Bildung und Forschung

Geomar

Geoforschungszentrum Potsdam

U.S. Geological Survey

NOAA

F & A Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe

UNOCHA-Bericht zur Katastrophe

In allen vom Tsunami getroffenen Ländern wurden Pinnwände zur Suche nach Vermissten genutzt. Foto: Barbara Walton/Archiv

In allen vom Tsunami getroffenen Ländern wurden Pinnwände zur Suche nach Vermissten genutzt. Foto: Barbara Walton/Archiv

Die indonesische Stadt Banda Aceh wurde am schwersten vom Tsunami getroffen. Foto: Weda/Archiv

Die indonesische Stadt Banda Aceh wurde am schwersten vom Tsunami getroffen. Foto: Weda/Archiv

Der Tsunami hatte schwere Bagger wie Spielzeug umhergewwirbelt. Foto: Ahmad Yusni/Archiv

Der Tsunami hatte schwere Bagger wie Spielzeug umhergewwirbelt. Foto: Ahmad Yusni/Archiv

Trümmerwüste an der Küste der indonesischen Insel Sumatra. Foto: Mike Chinoy/Archiv

Trümmerwüste an der Küste der indonesischen Insel Sumatra. Foto: Mike Chinoy/Archiv

Nichts mehr da: Luftaufnahme von Banda Aceh nach der Katastrophe. Foto: State Palace/Archiv

Nichts mehr da: Luftaufnahme von Banda Aceh nach der Katastrophe. Foto: State Palace/Archiv

Suche nach Freunden und Verwandten nach der Tsunami-Katastrophe. Foto: Rungroj Yongrit/Archiv

Suche nach Freunden und Verwandten nach der Tsunami-Katastrophe. Foto: Rungroj Yongrit/Archiv

Ein gekentertes Frachtschiff vor der Küste der indonesischen Stadt Meulaboh. Foto: State Palace/Archiv

Ein gekentertes Frachtschiff vor der Küste der indonesischen Stadt Meulaboh. Foto: State Palace/Archiv

Trümmerberge und angespülte Schiffe an der Küste von Banda Aceh. Foto: Ahmad Yusni/Archiv

Trümmerberge und angespülte Schiffe an der Küste von Banda Aceh. Foto: Ahmad Yusni/Archiv

Am Strand des thailändischen Ferienortes Khao Lak starben Tausende Menschen, unter ihnen viele deutsche Urlauber. Foto: Vinai Dithajohn/Archiv

Am Strand des thailändischen Ferienortes Khao Lak starben Tausende Menschen, unter ihnen viele deutsche Urlauber. Foto: Vinai Dithajohn/Archiv

Die Todesopfer von Khao Lak werden begraben. Foto: Rungroj Yongrit/Archiv

Die Todesopfer von Khao Lak werden begraben. Foto: Rungroj Yongrit/Archiv

Touristen auf Ko Phi Phi: Das thailändische Urlaubsparadies wurde völlig verwüstet. Foto: Rungroj Yongrit/Archiv

Touristen auf Ko Phi Phi: Das thailändische Urlaubsparadies wurde völlig verwüstet. Foto: Rungroj Yongrit/Archiv

Indonesische Tsunami-Überlebende auf dem Weg in ein Flüchtlingslager. Foto: Ardiles Rante/Archiv

Indonesische Tsunami-Überlebende auf dem Weg in ein Flüchtlingslager. Foto: Ardiles Rante/Archiv

Indonesische Freiwillige bergen in Banda Aceh Tote aus den Trümmern. Foto: Nani Afrida/Archiv

Indonesische Freiwillige bergen in Banda Aceh Tote aus den Trümmern. Foto: Nani Afrida/Archiv

Zuflucht für künftige Flutkatastrophen: In Khao Lak wurden nach dem Tsunami stabile Fluchträume gebaut. Foto: Barbara Walton/Archiv

Zuflucht für künftige Flutkatastrophen: In Khao Lak wurden nach dem Tsunami stabile Fluchträume gebaut. Foto: Barbara Walton/Archiv