Wehrdienst soll verkürzt werden

Sechs Monate

BERLIN Union und FDP wollen die Wehrpflicht erhalten, den Wehrdienst aber voraussichtlich zum 1. Januar 2011 verkürzen. Statt neun müssen junge Männer dann nur noch sechs Monate ihren Dienst leisten.

Berlin (dpa)

von dpa

, 22.10.2009, 17:47 Uhr / Lesedauer: 1 min
Rekruten beim Gelöbnis: Der Wehrdienst soll auf sechs Monate verkürzt werden.

Rekruten beim Gelöbnis: Der Wehrdienst soll auf sechs Monate verkürzt werden.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte sich im Juli öffentlich zur Wehrpflicht bekannt. Damit galt schon vor Beginn der Koalitionsverhandlungen die Forderung der FDP nach einer «Aussetzung» der Wehrpflicht als nicht verhandelbar. Allerdings teilen CDU- Politiker die Kritik der Freien Demokraten, dass angesichts sinkender Einberufungszahlen keine Wehrgerechtigkeit mehr bestehe. Durch eine Verkürzung der Wehrdienstzeit könnten wieder mehr Männer eingezogen werden, hieß es.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte sich im Juli öffentlich zur Wehrpflicht bekannt. Damit galt schon vor Beginn der Koalitionsverhandlungen die Forderung der FDP nach einer «Aussetzung» der Wehrpflicht als nicht verhandelbar. Allerdings teilen CDU- Politiker die Kritik der Freien Demokraten, dass angesichts sinkender Einberufungszahlen keine Wehrgerechtigkeit mehr bestehe. Durch eine Verkürzung der Wehrdienstzeit könnten wieder mehr Männer eingezogen werden, hieß es.

Reine Ausbildung soll sechs Monate dauern Der Pflichtdienst solle nach Teilnehmerangaben auf der Wunsch der Union künftig so gegliedert werden: Drei Monate Grundausbildung, zwei Monate Spezialausbildung und einen Monat Fachdienst in den Einheiten. Grundsätzlich sollen die Wehrdienstleistenden einen Monat Urlaub haben. Strittig war zunächst noch, ob dieser Monat in die Dauer des Wehrdienstes einbezogen wird. Dann würde der Wehrdienst formal insgesamt sieben Monate, die reine Ausbildung aber sechs Monate dauern.

Nach Angaben des Verteidigungsministeriums wurden im vorigen Jahr 456.000 Männer zwischen 18 und 23 Jahren gemustert und davon 68 270 einberufen. In ähnlichem Umfang leisten junge Männer Zivildienst. 1992 absolvierten noch etwa 200 000 Männer Wehrdienst.250.000 Soldaten dienen der Bundeswehr Das Verteidigungsministerium bestreitet Wehrungerechtigkeit. Es beruft sich unter anderem auf die inzwischen verschärften Einberufungskriterien. Danach wird niemand mehr eingezogen, der die ersten beiden Tauglichkeitsstufen nicht erfüllt.

Die Bundeswehr hat insgesamt derzeit rund 250.000 Soldaten. Über die 68.270 Wehrdienstleistenden hinaus hat sie 25.270 Männer (Stand: Oktober 2009), die einige Monate freiwillig länger dienen.