Vatikan entscheidet Kommunionsstreit
Im Streit unter katholischen Bischöfen um die Teilnahme protestantischer Ehepartner an der Kommunion hat Papst Franziskus eine Entscheidung getroffen. Er sei zu der Auffassung gekommen, dass eine entsprechende pastorale Handreichung der Deutschen Bischofskonferenz „nicht zur Veröffentlichung reif ist“, zitierte die katholische „Tagespost“ am Montag aus einem Schreiben des Präfekts der Glaubenskongregation, Erzbischof Luis Ladaria, an den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx. In dem Streit war der Kölner Kardinal Rainer Woelki als Wortführer des konservativen Lagers aufgetreten.

Kardinal Reinhard Marx, Erzbischof von München und Freising, und Kardinal Rainer Maria Woelki, Erzbischof von Köln. Foto: Rolf Vennenbernd/Archiv
Eine Vatikan-Sprecherin bestätigte die Echtheit des Briefes, wollte aber keine inhaltlichen Details nennen. Die Deutsche Bischofskonferenz in Bonn wollte das Schreiben zunächst nicht kommentieren, da es noch nicht eingegangen sei.
Die Entscheidung aus Rom ist ein Affront gegen Marx und den Großteil der Bischofskonferenz. Sie hatte mit einer Drei-Viertel-Mehrheit dafür gestimmt, dass protestantische Ehepartner in Einzelfällen die Kommunion empfangen dürfen. Für Woelki und sechs andere Bischöfe ist die Entscheidung dagegen ein Erfolg: Sie hatten beim Vatikan Einspruch gegen die Entscheidung der Bischofskonferenz eingelegt.
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