NRW-Landtag: Kinder sollten auf Sportplätzen lärmen dürfen
Kinder sollten auf Sportplätzen laut sein dürfen, ohne dass ihre Eltern Klagen von Anwohnern befürchten müssen. Dafür setzen sich alle Fraktionen des Düsseldorfer Landtags ein. In einem gemeinsamen Antrag forderten CDU, SPD, FDP und Grüne die nordrhein-westfälische Landesregierung auf, im Bund auf eine Änderung des Bundesimmissionsschutzgesetzes zu dringen. Damit soll Kinderlärm auf Sportplätzen in die Liste der Geräusche aufgenommen werden, die „im Regelfall keine schädliche Umwelteinwirkung“ darstellen. Auch die AfD sprach sich am Donnerstag im Landtag dafür aus.

Kinder spielen auf einem Sportplatz an einer Schule. Foto: Uwe Anspach/Archiv
Für Kitas und Spielplätze gelte dieses Privileg bereits, stellte der CDU-Abgeordnete Jens-Peter Nettekoven fest. Der Unterschied zu Sportplätzen sei niemandem zu erklären. Auch NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach (CDU) räumte „großes Unverständnis der Öffentlichkeit“ ein. „Für Lärm von Kindern und Jugendlichen darf es keine Obergrenze geben“, forderte der FDP-Abgeordnete Andreas Terhaag. „Wir fordern das als Bundesratsinitiative ein.“ Der SPD-Abgeordnete Markus Weske unterstrich: „Kinderlärm ist Zukunftsmusik.“
Der Bundesgerichtshof hatte vor drei Jahren bereits entschieden, dass Kinderlärm auf Spielplätzen zu tolerieren sei. Klagen wegen Lärms beschäftigen deutsche Gerichte immer wieder. Zur Frage, ob etwa der Lärm von Kitas, Kinderweinen, Partys, Hundegebell oder Rockkonzerten toleriert werden muss, gibt es zahlreiche Urteile - teils zugunsten, teils zuungunsten der Lärmquelle.