Santos bittet im Friedensprozess um Zeit für Kolumbien
Kolumbiens Staatspräsident Juan Manuel Santos hat appelliert, seinem Land im Friedensprozess Zeit zu geben. „Frieden schaffen ist wie eine Kathedrale zu bauen. Dazu braucht es ein solides Fundament und dann sehr viele Ziegelsteine“, sagte der Friedensnobelpreisträger am Donnerstag beim Deutschen Katholikentag in Münster. Er erinnerte daran, dass die Unterzeichnung des Friedensvertrages erst rund eineinhalb Jahre zurück liegt. Als schwierigste Aufgabe bezeichnete es Santos, die Opfer davon zu überzeugen, den Tätern zu verzeihen. „Das nimmt sehr, sehr viel Zeit in Anspruch.“ Santos war auf Einladung des Südamerika-Hilfswerks Adveniat zum Katholikentag gekommen.

Juan Manuel Santos, Präsident der Republik Kolumbien, spricht zu den Besuchern in der Halle Münsterland. Foto: Guido Kirchner
Mit einem Friedensabkommen hatten die ehemalige Guerillaorganisation Farc und die Regierung Ende 2016 den über 50 Jahre andauernden Konflikt mit rund 220 000 Toten in dem südamerikanischen Land beendet. Die Rebellen legten die Waffen nieder und treten nun als politische Bewegung für ihre Ziele ein. Allerdings kritisieren die Ex-Guerilleros immer wieder, dass die Regierung ihren Teil der Vereinbarung nicht einhalte.