Esa-Pekka Salonen beeindruckte als Maestro der leisen Töne
Philharmonie Essen
Das Publikum in der Philharmonie Essen erlebte am Donnerstag einen imposanten Abend mit dem finnischen Star-Dirigenten und seinem Philharmonia Orchestra aus London.

Esa-Pekka Salonen Foto: Benjamin
„Langsam. Schleppend. Wie ein Naturlaut“ solle der Kopfsatz seiner ersten Sinfonie klingen, hat Gustav Mahler festgelegt. Wer wissen wollte, wie eine solche Vortragsbezeichnung klingen kann, war am Donnerstagabend in der Philharmonie Essen fantastisch aufgehoben.
Feinheit und viel Liebe zum Detail
Der finnische Dirigent Esa-Pekka Salonen, in der Region bestens bekannt als ehemaliger Exklusivkünstler des Dortmunder Konzerthauses, zelebrierte mit seinem Philharmonia Orchestra London insbesondere den Auftakt der Sinfonie mit einer Feinheit, einer Liebe zum Detail, die sich so leicht nicht wiederhören lässt bei dieser doch recht oft aufgeführten und aufgenommenen Sinfonie.
Insbesondere die leisen Klänge vermag Salonen wie kaum ein anderer Dirigent aus dem Orchester hervorzuholen.
Dirigent ließ Extreme aufeinander prallen
Doch Salonen liebt nicht nur das Pianissimo, er liebt auch den Kontrast.
Im dritten Satz der Mahler-Sinfonie, dem Trauermarsch, und noch ausdrucksstärker in Beethovens zweiter Sinfonie vor der Pause ließ er laut und leis, schnell und langsam beeindruckend aufeinanderprallen und konnte sich dabei vor allem auf den Streicherapparat des Philharmonia Orchestras bestens verlassen.
Stürmisch-bewegtes Finale
Einzig im berühmten, „stürmisch-bewegten“ Finale gelang das Explodierende weniger überwältigend – vielleicht, weil das Orchester den Auftakt dieses Satzes bei der Konzerteinführung gespielt hatte und das Publikum deshalb weniger erschrocken reagierte als bei den Live-Aufführungen dieses faszinierenden Mahler-Erstlings üblich.
Zurecht große Begeisterung und Ovationen im Stehen für ein fulminantes Konzert!