Falsche Schilder: Geblitzte Autofahrer bekommen Geld zurück
Wegen einer falsch ausgeschilderten Geschwindigkeitsbegrenzung auf der A 2 im Ruhrgebiet bekommen tausende geblitzte Autofahrer ihr Geld zurück - insgesamt weit über 60 000 Euro. Auch Punkte sollen gelöscht und sogar verhängte Fahrverbote aufgehoben werden, sagte ein Mitarbeiter des zuständigen Kreises Recklinghausen am Mittwoch.

Eine Geschwindigkeitsmessanlage auf der Autobahn. Foto: Dominique Leppin/Archiv
Wie zunächst die Autobahnpolizei Münster mitteilte, war den Behörden aus unbekannten Gründen ein Fehler unterlaufen: Statt, wie angeordnet, eine Baustelle bei Recklinghausen in Fahrtrichtung Oberhausen mit einer Höchstgeschwindigkeit von 80 Stundenkilometern zu belegen, waren Geschwindigkeitsbegrenzungen von 60 km/h ausgeschildert worden. An diesem Wert orientierten sich zwischen Dezember 2017 und März 2018 auch Radarmessungen der Polizei.
Insgesamt stellten die Beamten 3219 Verstöße fest. 1766 Autofahrer waren bis zu 20 km/h schneller als ausgeschildert und kamen mit einem Verwarngeld davon. Dies will die Polizei nun zurückerstatten. Bei 1453 größeren Überschreitungen kam es zu Bußgeldverfahren, für die der Kreis Recklinghausen zuständig ist.
Auch hier wolle man unbürokratisch und im Sinne der Autofahrer handeln, sagte ein Sprecher. Neben den rund 60 000 Euro, die zurückerstattet werden sollen, gab es auch 420 Fälle, in denen Punkte verhängt und 19 Fahrverbote ausgesprochen wurden. Um dies ungeschehen zu machen, bedürfe es weiterer Verhandlungen mit Kraftfahrtbundesamt, Bezirksregierung und NRW-Innenministerium. „Es hat einen Fehler gegeben, für den aber nicht der Autofahrer verantwortlich ist“, sagte er.