Bayer: Kapitalerhöhung für Monsanto-Übernahme auf den Weg
Der Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer biegt bei der Rekordübernahme des US-Saatgutherstellers Monsanto auf die Zielgerade ein. Nachdem die US-Behörden in der vergangenen Woche der Übernahme zugestimmt hatten, kündigte Bayer am Sonntagabend Details zu der geplanten Ausgabe neuer Aktien an. Das Volumen liegt mit 6 Milliarden Euro am oberen Rand der jüngsten Erwartungen von Analysten.

Ein Schild mit der Aufschrift Monsanto steht am Eingang der Firma. Die US-Kartellbehörden haben die Übernahme durch Bayer genehmigt. Foto: Daniel Dreifuss/Archiv
Der Konzern plant die Ausgabe von 74,6 Millionen Aktien zu je 81 Euro. Damit steigt das Grundkapital des Unternehmens um knapp neun Prozent. Die Altaktionäre haben ein Bezugsrecht und können für je 23 gehaltene Anteile zwei neue erwerben. Die Kapitalerhöhung war von Anfang an als Baustein für die Finanzierung der mehr als 62,5 Milliarden Dollar teuren Übernahme gedacht - offen waren noch die Details.
Experten hatten zuletzt mit einem Volumen von 5 bis 6 Milliarden Euro gerechnet. Da jetzt die Aktienzahl etwas stärker steigt als gedacht, ist der negative Effekt auf den Gewinn je Anteil etwas höher. Positiv könnte sich aber auswirken, dass Bayer die Sache schnell unter Dach und Fach gebracht hat und damit ein weiteres Thema bei der Übernahme aus dem Weg geräumt hat.
Noch in dieser Woche wird am Markt mit dem Abschluss der im September 2016 angekündigten Übernahme gerechnet. Es ist der bisher teuerste Firmenkauf durch ein deutsches Unternehmen. „Die Kapitalerhöhung ist ein bedeutender Baustein für die Finanzierung der Übernahme von Monsanto und die letzte damit verbundene Eigenkapitalmaßnahme“, sagte Bayer-Chef Werner Baumann. Darüber hinaus seien Anleiheplatzierungen in US-Dollar und Euro geplant, deren Gesamtvolumen sich auf bis zu 20 Milliarden Euro belaufen soll.
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