Essener Tänzer suchen nach der schönsten Farbe

Aalto-Ballett

„Moving Coulours“ heißt der neue Tanzabend. Armen Hakobyan und Denis Untila, die populären Tänzer des Aalto-Balletts in Essen, haben ihre Ideen zum Thema Bewegung und Farbe in eine gemeinsame abendfüllende Choreografie gepackt. Doch der Abend hat Schwächen.

Essen

von Von Marieluise Jeitschko

, 30.04.2018, 14:29 Uhr / Lesedauer: 1 min
In einem beweglichen Rahmen suchen sich die Tänzer die Farbe, die am besten zu ihnen passt. Foto: Stöß

In einem beweglichen Rahmen suchen sich die Tänzer die Farbe, die am besten zu ihnen passt. Foto: Stöß

Der Titel „Moving Colours“ könnte „Bewegte Farben“ bedeuten oder auch „Bewegende Farben“. Da helfen auch die Überschriften zu den beiden Teilen „Wir sehen, was wir sehen wollen“ und „Finde deine Farbe!“ nicht weiter.

Düsteres Kunstwerk mit archaischem Flair

Entstanden ist ein vorwiegend düsteres, hochartifizielles Bühnenkunstwerk in kühler, moderner Ästhetik mit archaischem Flair.

Elektronikmusik-Experte Dirk Haubrich hat dafür einen minimalistischen Klangteppich aus lang gehaltenen oder kurz angeschlagenen Tönen in sparsamsten Klangfarben gewebt. Yoko Seyama zeichnet für die raffinierte Bühnengestaltung aus Projektionen und Videoclips verantwortlich.

Die Kostüme entwarf Rosa Ana Chanzá Hernandéz als rituelle schwarze Roben und meist grau bis schwarzes, lässiges Turnzeug.

Virtuelle Wände

Am Lichtschalter waltet Tim Waclawek spartanisch. Ein Glück, wenn die Tanzfläche mal Maigrün leuchtete oder gar auch für Minuten die virtuellen hufeisenförmigen Wände.

Drei schöne Bilder bleiben haften: Auf dem Vorhangvideo zu Beginn hebt sich ein bunt bemalter Mann aus dem Gewusel der Nackten und Silhouetten. In einer späteren Szene gleiten Männer und Frauen auf breiten bunten Bändern durch den Raum und schälen daraus einen grünen Kumpel heraus, bis er ganz rot aussieht – und andere ihm die roten Bandagen vom Körper wickeln.

Verpasste Chance

Im zweiten Teil spiegelt sich eine Riege in buntchangierendem fahrbaren Rahmen und sucht die bestpassende eigene Farbe.

Insgesamt aber ist es ein eher ermüdender, mühseliger Theaterabend – trotz exzellenter, wenn auch wenig origineller Bewegungen sowohl der großen Gruppe als auch der drei Solistenpaare. Was für eine verpasste Chance.

Termine: 4./19./21.5., 6./ 17./28.6., 5./7.7.; Karten: Tel. (0201) 8122200.