Ein Wasserschaden in der Lindenbrauerei hat weitreichende Folgen: Die Kneipe „Schalander“ bleibt ab sofort bis auf Weiteres geschlossen und das Lichtkunstzentrum kann seinen Säulenkeller nicht nutzen. Angefangen hatte alles mit ein paar Tropfen an der Decke des Säulenkellers.
Erst war es nur ein einzelner Tropfen, ein paar Tage später stand bereits eine Pfütze im Säulenkeller. „Dann kam das Wasser durch die Wand“, erzählt John Jaspers, Direktor des Lichtkunstzentrums. Mittlerweile ist der Säulenkeller komplett ausgeräumt; an den einzelnen Säulen stehen Eimer, die das noch immer von der Decke tropfende Wasser auffangen. Bis hier wieder Veranstaltungen stattfinden können, wird es Monate dauern.
Schaden in Abwasserleitung der Kneipe
Monatelang hat bereits die Suche nach der Ursache für das plötzlich eindringende Wasser gedauert. Das komplexe und alte Gebäude der Lindenbrauerei stellte das städtische Immobilienmanagement vor Herausforderungen, da über dem Säulenkeller teilweise Bauschutt verbaut worden war. Mit Bohrungen in der Decke versuchten die Fachleute, den Ursprung des Wassers zu finden. „Das war ein sehr aufwendiges Projekt“, sagt Stadtsprecher Oliver Böer im Gespräch mit unserer Zeitung.
Nun steht fest: „Der Fehler liegt in der Abwasserabführung des Schalanders“, so Böer. Die Küche der Kneipe befindet sich über dem Säulenkeller. Die Küche wird nun ausgeräumt und der Boden aufgestemmt, damit die Schadstelle behoben werden kann. Das Wasser ist bereits abgestellt. Für die Kneipe bedeutet dies eine Zwangspause von mindestens vier Wochen. „Unser Immobilienmanagement ist dabei, den Schaden kurzfristig zu beheben. Wir rechnen mit einer Dauer von acht Wochen für die Reparaturarbeiten“, sagt Böer.
Wesentlich länger wird es dauern, bis der Säulenkeller im Lichtkunstzentrum wieder nutzbar ist. „Es wird eine Zeit lang dauern, bis die Räume wieder komplett trocken und saniert sind. Bis Ende November werden wir vermutlich keine Veranstaltungen im Säulenkeller machen können“, meint John Jaspers. Der Direktor des Lichtkunstzentrums spricht von einem „Desaster“: „Wir hatten viele Buchungen für den Säulenkeller, Trauungen, Lesungen und Konzerte. All das mussten wir verlegen.“ Auch die Eröffnung der nächsten Wechselausstellung werde absehbar in der Schwankhalle des ZIB und nicht im Säulenkeller stattfinden.
Führungen finden weiterhin statt
Das eindringende Wasser beschädigte nicht nur die Decke und Wände des Säulenkellers, auch Kunstwerke wurden zerstört. „Die sind zum Glück versichert“, ist Jaspers erleichtert. Dennoch schmerzt es den Direktor, dass beispielsweise die Installation von Christina Kubisch in den vier Gärbecken, die unmittelbar neben dem Säulenkeller liegen, durch das Wasser komplett zerstört wurde. „Dieser Raum muss komplett saniert werden, das Kunstwerk muss von Grund auf neu gemacht werden“, sagt Jaspers. Er ist froh, dass die Besucher des Lichtkunstzentrums von dem Schaden im Säulenkeller nichts mitbekommen. „Die Führungen finden wie gewohnt statt, wir müssen nicht schließen“, betont er.
Sauerländerin, Jahrgang 1986. Dorfkind. Liebt tolle Geschichten, spannende Menschen und Großbritannien. Am liebsten draußen unterwegs und nah am Geschehen.
