Nachdem zwei Kunden eines früheren Kamener Installationsbetrieb, der Wärmepumpen bisher nicht auslieferte, Strafanzeige bei der Polizei wegen Warenbetrugs stellten, meldete sich nun ein weiterer Bürger, der das Unternehmen anzeigte.
Das Verfahren wegen Betrugs stammt bereits aus dem Jahr 2009 und wurde eingestellt, wie der Kamener (Name der Redaktion bekannt) berichtet. „Das Verfahren gegen den Vater, weil es der Sohn gewesen sein könnte, das Verfahren gegen den Sohn, weil es vielleicht doch der Vater war. Wir waren damals sehr unzufrieden mit der Arbeit der Justiz, auch weil wir glaubten, im Interesse der Allgemeinheit einem schwarzen Schaf das Handwerk legen zu müssen“, berichtet er.
Kunden haben Hoffnung, dass der Fall aufgeklärt werden kann
Das ist auch das Anliegen von Hans-Uwe Wilhelm aus Methler und Karl Geske aus Bochum. Sie zahlten nach eigenen Angaben jeweils 22.000 Euro für Wärmepumpen an, die sie auch ein Jahr nach Vertragsabschluss noch nicht erhalten haben, obwohl feste Einbautermine mehrfach avisiert waren. Beide schalteten erst ihre Rechtsanwälte und dann die Polizei ein und haben nun die Hoffnung, dass die Fälle vom Kriminalkommissariat 2 genannt, in Bergkamen aufgeklärt werden können.
Die Handwerksbetrieb hatte auf Anfrage unserer Redaktion mit Verweis auf die Marktsituation mitgeteilt, dass Wärmepumpen zurzeit nicht verfügbar seien und die Abzocke-Vorwürfe bestritten. Wo sich der Firmensitz nach dem Auszug aus dem Gebäude am Technopark-Kreisel befindet, darüber gab es keine Auskunft.
Unangenehme Erinnerungen an ein Bädersanierungsprojekt
Für den Kamener, der sich jetzt meldete, ist es kein Zufall, dass die Firma nicht mehr so richtig greifbar ist. Das Unternehmen „arbeitete damals mit allen Tricks, das war Teil des Geschäftsmodells“. Der Vorfall wecke bei ihm sehr unangenehme Erinnerungen an ein Bädersanierungsprojekt. Die Arbeitsqualität, die abgeliefert worden sei, sei unterirdisch gewesen. „Ich könnte tagelang von den Schoten berichten (...) – und wir hatten viel Geduld. Die haben wir erst verloren, als wir feststellen mussten, dass wir es scheinbar mit Kriminellen zu tun hatten.“
Jetzt meldet er sich vor allem, „um auf diesem Weg den armen Herrn Wilhelm zu warnen“. Denn Jahre später sei bei ihm noch ein unberechtigter Mahnbescheid gekommen. „Herr Wilhelm sollte also auch in Zukunft vorsichtig sein. Ich fürchte allerdings, er wird sein Geld nie wiedersehen.“
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