Drama um nicht gelieferte Wärmepumpe Auch ein Bochumer zahlte 22.000 Euro

Nicht gelieferte Wärmepumpe: Auch ein Bochumer zahlte 22.000 Euro
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Gegen den Kamener Installationsbetrieb, der bis Jahreswechsel seinen Standort am Kreisverkehr im Technopark hatte, liegt eine weitere Strafanzeige vor. Karl Geske aus Bochum-Werne wartet ebenso wie der Kamener Hans-Uwe Wilhelm auf die Installation einer Wärmepumpe. „Mir erging es ebenso“, sagte er mit Blick auf unsere Berichterstattung, in der er auch seine Geschichte las.

Der 69-Jährige zahlte im April vergangenen Jahres 22.000 Euro für eine Wärmepumpe an, die am 24. Oktober 2022 eingebaut werden sollte. Nachdem sich die Firma plötzlich nicht mehr meldete, E-Mails nicht mehr zustellbar waren und niemand ans Telefon ging, schaltete er erst eine Rechtsanwältin ein, dann die Polizei, so berichtet er. Die Anzeige stellte er auf der Polizeiwache in Bochum-Langendreer.

Strafanzeigen sind bei der Handwerkerfamilie offenbar nicht eingetroffen

Die Strafanzeigen sind laut Vertreter der Firma bei der Handwerkerfamilie bisher allerdings nicht eingetroffen. „Davon ist uns nichts bekannt“, hieß es am Mittwoch auf Anfrage der Redaktion zum Fall Wilhelm. Die Vorwürfe, die dieser erhoben hatte, würden zudem nicht der Wahrheit entsprechen. Die bestellte Wärmepumpe würde eingebaut, wenn sie geliefert würde. „Zurzeit gibt es Wartezeiten für Wärmepumpen von über 18 Monaten, das kann man überall nachlesen.“

Bevor der Kontakt abbrach, so Geske, habe auch er solche Informationen immer wieder bekommen – obwohl es zuvor geheißen habe, dass die Wärmepumpe bereits geliefert worden sei und bald eingebaut werde. „Ich habe das Gefühl, dass sich die Wahrheit zurecht gebogen wird, weil man sich immer wieder in Widersprüche verstrickt“, so sein Urteil. Und er vermutet, dass die Anzeigen bisher deswegen nicht angekommen seien, weil es zurzeit keine amtliche Zustelladresse gibt. „Das ist jedenfalls die Information meiner Anwältin.“

Die ernüchternde Einschätzung der Rechtsanwältin

Ähnliche Erlebnisse wie Geske hatte zuvor der Methleraner Hans-Uwe Wilhelm unserer Redaktion geschildert. Er erstattet auf der Polizeiwache am Bahnhof Anzeige wegen Warenbetrugs. Ermittlungsergebnisse, so die Polizei auf Anfrage, liegen bisher nicht vor.

Karl Geske hofft nun, dass die Polizeiermittlungen, die im Betrugsdezernat in Bergkamen gebündelt werden, zum Erfolg führen. Denn er vermutet, dass es weitere Opfer gibt und weitere geben könnte. „Es gibt bestimmt eine Menge ahnungslose Leute, die sich noch nicht bewusst sind, was passieren kann.“ Geske ist sich selbst bewusst, dass er die Anzahlung von mehr als die Hälfte des vereinbaren Kaufpreises niemals hätte bezahlen dürfen. Die Einschätzung seiner Anwältin sei: „Sie sehen das Geld nicht wieder.“