Bei einer Kontrolle von 42 Sicherheitsfirmen haben Beamte des Kölner Zolls zahlreiche Verstöße gegen das Mindestlohngesetz festgestellt. Das Teilte das Hauptzollamt Köln am Montag (20.2.) mit. Außerdem soll es Hinweise auf Sozialleistungsmissbrauch geben. Insgesamt seien 124 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beim Kölner Stadtkarneval überprüft worden.
Bei sechs Firmen ergaben sich Hinweise, dass den Beschäftigten weit weniger als der zustehende gesetzliche Mindestlohn von 12 Euro gezahlt werde. „Eine Frau gab an, dass ihr von der Firma nur acht Euro brutto pro Stunde gezahlt werden“, erklärt Jens Ahland, Pressesprecher des Hauptzollamts Köln.
Schwarzarbeit und Sozialleistungsmissbrauch
Gegen die vorgeschriebene Arbeitszeiterfassung sollen drei Sicherheitsfirmen verstoßen haben. Sie führten grundsätzlich nicht die erforderlichen Aufzeichnungen zu Beginn, Ende und Dauer der täglichen Arbeitszeit ihrer Beschäftigten, so der Pressesprecher. Bei drei der überprüften Sicherheitskräften habe es klare Hinweise auf Schwarzarbeit gegeben. Das bedeutet, dass die Arbeitgeber ihre Mitarbeiter nicht zur Sozialversicherung gemeldet und so Gelder einbehalten haben.
Wie der WDR berichtet, bestehe in fast jedem 10. Fall der Verdacht des Sozialleistungsmissbrauchs. „Sie beziehen staatliche Sozialleistungen und teilten ihre Tätigkeit und den Verdienst als Ordnungskraft dem Jobcenter nicht mit“, erklärt Jens Ahland.
Teilweise sollen die Mitarbeiter der Firmen nicht einmal gewusst haben, für wen sie arbeiten. „Dass uns zwei dieser betroffenen Männer im Zuge unserer Befragung nicht mal sagen konnten für wen sie gerade arbeiten, macht die Problematik der sogenannten Subunternehmerketten klar deutlich. Diese Strukturen aufzudecken und die daran beteiligten Firmen detailliert zu überprüfen, ist jetzt der Schwerpunkt unserer weiteren Arbeit“, so Ahland weiter.
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