„Verrückt nach Figaro“ Millie träumt davon, Oper zu singen

Von Kai-Uwe Brinkmann
„Verrückt nach Figaro“: Millie träumt davon, Oper zu singen
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Wüsste man nicht, dass Paul Potts auch mal ein Amateur war, der die Oper liebte, könnte man den Plot von „Verrückt nach Figaro“ als komplett dahergeflunkert abtun. Kintopp bleibt der Kinofilm aus der Opernwelt am Ende trotzdem.

Potts zeigte, dass es möglich ist, vom Opern-Liebhaber zum Sänger zu werden, der erfolgreich ist. Millie (Danielle Macdonald, Foto) träumt auch davon.

Schottischer Charme

Obwohl sie als Managerin in London durchstarten kann, geht sie nach Schottland, um Unterricht im Opernfach zu nehmen. Logik hin, Wahrscheinlichkeit her.

Was dann folgt, wird zur romantischen Komödie von umwerfendem Charme, die mit der Kauzigkeit der Schotten so elegant jongliert wie mit den Irr- und Umwegen der Liebe.

Sadistisch und komisch

Regisseur Ben Lewin (auch Co-Autor) beweist ein Händchen für lakonisch trockene Dialoge und situativen Witz, ohne zu sehr ins Wolkenkuckucksheim abzuheben.

Obwohl Millies Gesangslehrerin Meghan und ihre sadistischen Methoden „over the top“ sind, allerdings auch kicherkomisch.

Joanna Lumley als Kratzbürste

Köstlich gespielt wird die Kratzbürste Meghan von Joanna Lumley (77), eine der Großen in Englands Film- und Fernsehlandschaft.

Meghan ist keine Schottin, doch vor ihrer Kodderschnauze hat man Respekt im Kaff Drumbuchan. Millie muss einiges schlucken, bleibt aber bei der Stange.

Opernarien und Liebe

Die Filmmusik besteht aus Opernarien (was sonst) von Verdi, Mozart, Puccini, Rossini und Co., gesungen von Profis. Macdonald und Hugh Skinner (als Meghans Schüler und Millies Freund in spe) wurden so gut angeleitet, dass man meint, sie selber sängen die Partien.

Arien, Amore und Lampenfieber vor Highland-Kulisse ergeben allerbeste beschwingte Unterhaltung.

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