Vergewaltigungsvorwürfe gegen Arzt: Durchsuchung in Bielefelder Klinik
Schwere Vorwürfe
Ein Arzt soll Patientinnen betäubt und vergewaltigt haben. Jetzt wurde das Evangelische Klinikum Bethel in Bielefeld durchsucht. Die Staatsanwaltschaft erhebt schwere Vorwürfe.

Blick auf den Eingang vom Evangelischen Klinikum Bethel, Haus Gilead. Polizisten durchsuchen aktuell das Evangelische Klinikum Bethel im Zusammenhang mit Vergewaltigungsvorwürfen gegen einen Arzt. © picture alliance/dpa
Das Evangelische Klinikum Bethel in Bielefeld ist am Mittwoch im Zusammenhang mit Vergewaltigungsvorwürfen gegen einen Arzt durchsucht worden. Eine Sprecherin der Duisburger Staatsanwaltschaft sagte, bei der Aktion sollten Unterlagen gesichert werden.
Hintergrund der Durchsuchung seien Ermittlungen gegen mehrere Verantwortliche des Klinikums unter anderem wegen des Verdachts der Beihilfe zur Vergewaltigung durch Unterlassen. Die Behörde werde sich voraussichtlich im Tagesverlauf genauer äußern. Das „Westfalen-Blatt“ hatte zuvor über die Durchsuchung berichtet.
Arzt soll Patientinnen betäubt und vergewaltigt haben
Ein Assistenzarzt, der im Klinikum tätig war, soll mehrere Patientinnen betäubt und vergewaltigt haben. Er hatte sich nach seiner Festnahme im Herbst 2020 in der Untersuchungshaft das Leben genommen.
Ein Verfahren gegen einen Geschäftsführer und zwei leitende Ärzte der Klinik waren im Mai 2021 von der Staatsanwaltschaft in Bielefeld eingestellt worden. Damals hieß es, Verstöße gegen die Sorgfaltspflicht beziehungsweise Körperverletzung durch Unterlassung seien nicht sicher festgestellt worden. Die Einstellung war auf viel Kritik gestoßen.
Das NRW-Justizministerium hatte im Herbst 2021 die Duisburger Staatsanwaltschaft mit der Wiederaufnahme des Verfahrens gegen Klinik-Verantwortliche beauftragt. Seitdem wurden zahlreiche Ermittlungsakten ausgewertet. Am Mittwoch kam es dann zu der Durchsuchung der Bielefelder Polizei. Laut „Westfalen-Blatt“ soll es bei der Aktion nach unbestätigten Berichten um mutmaßlich manipulierte Patientenakten gehen.
dpa