11.50 Uhr:
Auch die Verkehrslage am Schulzentrum um die Jakob-Muth-Schule in Unna blieb trotz des Streiks weitgehend entspannt. Weder vor der Schule, die für viele Schüler um 11.45 Uhr endet, noch im Umfeld kam es zu größeren Einschränkungen. Hannah Rocholl, Lehrerin an der Jakob-Muth-Schule, zeigte sich im Video-Interview überrascht, dass trotz der erwarteten Probleme so viele Schüler anwesend waren. Zwar fehlten vereinzelt Schüler, die aufgrund der Busausfälle nicht gebracht werden konnten, doch viele Eltern hatten sich gut organisiert und ihre Kinder selbst zur Schule gefahren.
Besonders zum Schulschluss gibt es eine erhöhte Dichte an Elterntaxis, die jedoch zügig wieder abfahren. Rocholl erklärte, dass sich der Verkehr zu Stoßzeiten zwar verdichte, jedoch insgesamt gut verteile.
11.30 Uhr:
Obwohl heute zahlreiche Buslinien ausfallen, haben es die Schüler in Unna am Freitagmorgen doch größtenteils zum Unterricht geschafft. Das jedenfalls hat eine kurze Umfrage bei einigen Schulen in der Kreisstadt ergeben.
„Bei uns gab es überhaupt keine Auffälligkeiten. Die Schüler sind rechtzeitig zur Schule gekommen“, sagte etwa Ludger Kloer, Schulleiter der Werner-von-Siemens-Gesamtschule in Unna-Königsborn. Er vermutet, dass sich viele Eltern vorab informiert und sich auf den Streik eingestellt hätten. Viele Schüler seien aufgrund des guten Wetters auch mit dem Rad gekommen.
Auch an der Peter-Weiss-Gesamtschule ist der Großteil der Schüler im Unterricht erschienen. „Es gab nur einige wenige Verspätungen, die uns die Schüler vorab gemeldet haben“, sagte Celzuk Avci. Und das sei dann auch entschuldigt, so der Gesamtschulrektor.
Aus den Sekretariaten der Liedbachschule in Billmerich, des Geschwister-Scholl-Gymnasiums in Königsborn sowie der Hellweg-Realschule in Massen hieß es ebenfalls, dass es keine nennenswerten Auswirkungen des Streiks gegeben hätte.
9.20 Uhr:
Am Busbahnhof in Unna ist es heute ungewöhnlich ruhig. Denn dort entfallen heute die meisten Fahrten. Darüber informieren auch die Anzeigentafeln. Ganz leer ist der Bahnhof allerdings nicht. Einige wenige Linien von Subunternehmen der VKU fahren auch noch. Welche das genau sind, ist einer Liste zu entnehmen, die die VKU auf ihrer Homepage veröffentlicht hat. Doch auch bei garantierten Hinfahrten ist Vorsicht geboten. Die Rückfahrten sind nicht immer gewährleistet.

8.30 Uhr:
Den Streik bei der VKU bekommen auch die Schulen zu spüren. Einige Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule Kamen wurden aufgrund des Streiks vom Unterricht abgemeldet. Der Großteil sei aber pünktlich gekommen. Dass es dazu auch eine Pflicht gibt, daran erinnert Dr. Jennifer Lach von der Gesamtschule Bergkamen: „Wir bereiten die Schülerinnen und Schüler auf das Berufsleben vor und auch da gibt es eine Pflicht, zu erscheinen.“ Schon bei der ersten Streikrunde hatte die Schule deshalb explizit auf den Erlass des Ministeriums hingewiesen, dass Schülerinnen und Schüler auch an Streiktagen pünktlich in der Schule zu erscheinen hätten.
Der Großteil der Bergkamener Gesamtschülerschaft habe das auch geschafft. „Es gibt viele Wege, zur Schule zu kommen, man muss sich dann nur entsprechend organisieren. Und vielen unserer Schülerinnen und Schülern gelingt das auch“, freute sich Lach. Wo der Fußmarsch oder der Schwung aufs Fahrrad nicht gelang, wurden in Nachbarschaften auch Fahrgemeinschaften gebildet. „Es sind wirklich Einzelfälle, die nicht da sind.“
7.30 Uhr
Die VKU im Kreis Unna wird bestreikt. Doch einzelne Buslinien, vor allem im Schulbus- und Berufsverkehr, fahren weiter wie gewohnt. Die Auswirkungen des Streiks halten sich daher am frühen Morgen noch in Grenzen.
Ob wirklich viele Menschen aufgrund des angekündigten Arbeitskampfes um mehr Lohn und Freizeit auf ihre eigenen Fahrzeuge zurückgriffen, ließ sich zumindest anhand der Staulage am Freitagmorgen nicht belegen. Statt einer verschärften Situation war es auf den Straßen im Kreis Unna vergleichsweise ruhig.
Wer jedoch am Standort Kamen der VKU vorbeikam, dem fielen die Streikposten vor den Toren des Hofes auf, die mit Warnwesten und Flaggen auf ihren Streik aufmerksam machen.
Wir berichten an dieser Stelle weiter.

Zum Hintergrund:
Dem angekündigten Streik waren gescheiterte tarifvertragliche Verhandlungen vorausgegangen. In der zweiten Verhandlungsrunde, die am 17. und 18. Februar stattgefunden hatte, konnten für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes bei Bund und Kommunen keine konkreten Verbesserungen erzielt werden. So wurden Beschäftigte und Auszubildende, die im sogenannten Tarifvertrag Versorgungsbetriebe angestellt sind, zum Warnstreik aufgerufen.
Verdi bestreikt die VKU Kreis Unna: Liste mit am Freitag fahrenden Buslinien online