Der in Kamen ansässige Verein Deutsche Sprache will mit einem Prüfverfahren verhindern, dass Menschen mit radikalen Ansichten Funktionen oder Ämter übernehmen. Das sagte Vereinsvorsitzender Walter Krämer im Deutschlandfunk.
Er ergänzte, eine AfD-Mitgliedschaft spiele für den VDS keine Rolle. Das Vorstandsmitglied Regine Stephan sitzt seit November 2020 für die AfD im Kreistag Siegen-Wittgenstein, was auch auf der Homepage des VDS vermerkt ist. Sie ist stellvertretende Faktionsvorsitzende.
Bewerberinnen und Bewerber um Ämter und Funktionen beim VDS sollen „Vereinsmitgliedschaften, politische und weltanschauliche Verbindungen“ offenlegen“, sagte Krämer: „Bisher haben wir nicht danach gefragt, weil einige unserer Vorstandsfreunde SED- und Stasi-geschädigt sind und hinter solchen Forderungen Stasigedanken vermuten.“
Mit der Regel reagiert der VDS-Vorstand auf die Turbulenzen um sein ehemaliges Mitglied Silke Schröder. Sie war zurück- und aus dem VDS ausgetreten, nachdem das Recherche-Netzwerk Correctiv enthüllt hatte, dass sie an einem Geheimtreffen von Rechtsextremen und AfD in Potsdam teilgenommen hatte. „Wir sind, seit wir bestehen, radikale Mitte“, sagte Krämer, gab aber auch zu: „Wir haben durchaus Leute, die unsere Gegnerschaft gegen Anglizismen nutzen, um ihre Antipathie gegen Amerika und den Westen generell zu ventilieren.“
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