US-Polizist erschießt unbewaffneten Gehörlosen

Verkehrskontrolle

Ein Polizist hat Medienberichten zufolge in den USA einen Menschen erschossen, weil er bei einer Verkehrskontrolle nicht angehalten hatte. Der Mann war gehörlos. Es war nicht das erste Mal, dass Polizisten - vermutlich aus Unkenntnis - einen Gehörlosen erschossen.

CHARLOTTE

, 23.08.2016, 13:10 Uhr / Lesedauer: 1 min
In den USA ist ein Gehörloser erschossen worden, der bei einer Verkehrskontrolle nicht angehalten hatte. Foto: Richard Ellis / Symbolbild

In den USA ist ein Gehörloser erschossen worden, der bei einer Verkehrskontrolle nicht angehalten hatte. Foto: Richard Ellis / Symbolbild

Der Beamte wollte den 29-Jährigen auf einer Autobahn in der Stadt Charlotte (North Carolina) anhalten, weil er zu schnell unterwegs war, wie die Autobahnpolizei laut örtlichen Medien am Montag (Ortszeit) mitteilte.

Der Mann fuhr demnach aber weiter, und Polizisten verfolgten ihn, bis er nach knapp zehn Kilometern vor dem Haus seiner Familie anhielt. Dann kam es zu einer Konfrontation, und der tödliche Schuss fiel. Der Vorfall ereignete sich bereits am vergangenen Donnerstag.

Wagen gerammt

Der 29-Jährige war den Berichten zufolge unbewaffnet. Der ebenfalls gehörlose Bruder des Opfers sagte dem Lokalsender WCCB, sein Bruder habe die Aufforderungen der Polizisten, anzuhalten, nicht hören können. Nach einem Bericht des Senders WSOCTV sagte die Polizei, die Beamten seien mit Blaulicht hinter dem Mann hergefahren und hätten seinen Wagen zudem gerammt, ohne dass er gestoppt hätte.

US-Medienberichten zufolge war dies nicht der erste Vorfall in den USA, bei dem die Polizei einen Gehörlosen erschoss. Im August 2015 tötete ein Polizist in Florida einen Mann, weil zunächst Angestellte einer Abschleppfirma und schließlich auch der Polizist sich von dessen Schreien bedroht fühlten.

Der Mann war jedoch fast taub und sein Hörgerät hatte an diesem Tag einen Defekt, weshalb er Angehörigen zufolge die Lautstärke seiner Stimme nicht kontrollieren konnte. Der beteiligte Polizist, ein Ex-Marine, war dem Bericht zufolge bereits im Jahr zuvor in eine tödliche Schießerei verwickelt gewesen - und danach von jeder Schuld freigesprochen worden.