Urlaub wird teurer - auch TUI erhöht Preise
Urlaubsreisen werden im kommenden Jahr deutlich teurer. Wie andere große Reiseveranstalter hat auch der Marktführer TUI am Samstag Preiserhöhungen angekündigt.

Die Preise bei TUI werden um vier Prozent angehoben.
Im Durchschnitt würden die Preise im Sommer 2009 um vier Prozent angehoben, sagte TUI Deutschland-Chef Volker Böttcher bei der Vorstellung der Sommerprogramme am Samstag in Agadir. «Die Urlaubsbranche steht vor einem schwierigen Jahr 2009», sagte er. Dennoch sehe er zuversichtlich in den kommenden Sommer. Viele Bundesbürger verzichteten lieber auf Anschaffungen als auf ihren Sommerurlaub.
Die Nummer zwei der Branche, Thomas Cook, hatte für seinen wichtigsten Veranstalter Neckermann ebenfalls bis zu vier Prozent höhere Preise für den kommenden Sommer angekündigt. Die zu Rewe Touristik gehörenden Marken ITS, Jahn Reisen und Tjaereborg sowie die Nummer vier am deutschen Markt, Alltours, erhöhen ihre Preise sogar bis zu sechs Prozent. Als Gründe gelten höhere Energie- und Lebensmittelpreise.
Böttcher machte vor Journalisten in Agadir aber deutlich, dass TUI trotz Finanzkrise und wachsender Konsumzurückhaltung nicht mit einem Einbruch bei den Gästezahlen rechnet. «Wir erwarten nicht annähernd eine Entwicklung wie in der Autoindustrie», sagte Böttcher. In der Autobranche gibt es massive Geschäftsrückgänge. Die TUI setzt zum einen darauf, dass die Deutschen am Urlaub zuletzt sparen, zum anderen auf eine kaufkräftigere Kundschaft als bei manchen anderen Veranstaltern. Die TUI sehe sich daher «krisenresistenter». Das Premium-Angebot mit besonders luxuriösen und teuren Reisen liege derzeit bei den gebuchten Umsätzen um 13 Prozent im Plus, berichtete Böttcher. Auch Ziele wie etwa die Seychellen oder die Vereinigten Arabischen Emirate liefen bestens.
Die seit Juni buchbaren Winterprogramme seien exzellent angelaufen. Die Nachfrage zeige, dass die Menschen weiterhin das Bedürfnis nach Urlaub haben, sagte Böttcher. «Wir haben das Wintergeschäft schon zu einem großen Teil im Kasten.» Auch das trage zur Zuversicht für das kommende Jahr bei. Auch bei nachlassender Nachfrage werde sich TUI nicht an «Preisschlachten» beteiligen. TUI sei bei der Kapazitätssteuerung sehr vorsichtig, um nicht auf Angeboten sitzen zu bleiben, die dann zu Schleuderpreisen verkauft werden müssen.
Um den Gästen mehr Budgetsicherheit zu geben, weite die TUI die All-Inclusiv-Angebote aus. Im Mittelmeerraum sollen im nächsten Sommer 55 Prozent der Reisen als solche Rundum-Sorglos-Pakete verkauft werden. 2007 waren es noch 47 Prozent. Um die «Krisenresistenz» zu erhöhen, werde TUI auch den Anteil höherwertiger Produkte anheben.
Böttcher sagte: «Ich bin überzeugt davon, dass gute und exklusive Produkte auch in schwierigen Zeiten ihre Abnehmer finden.» 85 Prozent der Bettenkapazität sei im Vier- oder Fünf-Sterne-Bereich angesiedelt und damit fünf Prozentpunkte mehr als 2007. Zudem setzt die TUI immer mehr auf Exklusivität - Hotels, die nur bei TUI zu buchen sind. Eine neue eigene Hotelmarke «Sensimar» soll diesen Trend verstärken. Die ersten drei Häuser eröffnen im Sommer auf Kreta, Rhodos und im türkischen Side.