Unwetter in NRW: Donnerstag verlief noch glimpflich – Bäume blockieren Bahnstrecken
Bahn in NRW
So heftig wie vorhergesagt war das Unwetter in NRW am Donnerstag (19.5.) nicht. Dennoch gab es viele Schäden. Auch Flug- und Bahnverkehr waren gestört.
Trotz umgestürzter Bäume und Beeinträchtigungen im Flug- und Bahnverkehr ist das Unwetter in Nordrhein-Westfalen weniger heftig ausgefallen als vorhergesagt. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte vor unwetterartigen Entwicklungen mit Starkregen, schweren Sturmböen und Hagel gewarnt. Auch orkanartige Böen oder sogar Tornados waren möglich.
Die Gewitterfront erreichte NRW am Nachmittag über den Südwesten bei Aachen und zog dann über das Rheinland sowie das Münsterland und das Ruhrgebiet hinweg. Vielerorts verdunkelte sich schlagartig der Himmel. Es gab lokal heftige Regenfälle, Donner und Blitze. Später zog die Gewitter-Front weiter über Südwestfalen Richtung Ostwestfalen-Lippe.
Ein Mensch bei Blitzeinschlag auf Frachter verletzt
Bei einem Blitzeinschlag auf einem Frachtschiff in Duisburg wurde eine Person schwer verletzt. Es handle sich vermutlich um einen Beschäftigten auf dem Schiff, sagte ein Feuerwehrsprecher. Er habe sich während des schweren Unwetters auf dem Frachter aufgehalten. Der Blitz sei auf dem Deck eingeschlagen und habe den Mann dadurch schwer verletzt, so der Sprecher. Zuvor hatte die „Westdeutsche Allgemeine Zeitung“ über den Blitzeinschlag berichtet.
Der Flughafen in Düsseldorf stellte aus Sicherheitsgründen am Nachmittag für rund 30 Minuten seinen Betrieb ein. In der Zeit hätten keine Maschinen landen oder starten können, teilte ein Flughafensprecher mit. Außerdem wurden die Flugzeuge in der Zeit nicht be- und entladen. Ab etwa 15.45 Uhr konnte der Betrieb aber wieder planmäßig laufen, hieß es.
Ein halbes Dutzend umgestürzter Bäume wurden am Niederrhein und im Münsterland gemeldet, Bahnstrecken waren blockiert. Zwischen Düsseldorf und Leverkusen stürzte ein Baum auf die Nord-Süd-Hauptstrecke. Dort sollte ein Teil der Strecke schnell wieder freigegeben werden, sagte ein Bahnsprecher. Die Störung der S-Bahn-Linie 6 zwischen Düsseldorf und Köln könne länger dauern.
Zwischen Haltern und Dülmen stürzte ein Baum um
„Die Kollegen bemühen sich, die Strecken schnellstmöglich wieder freizubekommen. Mit Beeinträchtigungen im Berufsverkehr muss dennoch gerechnet werden“, sagte ein Bahnsprecher. Zwischen Haltern und Dülmen stürzte ebenfalls ein Baum um. Betroffen waren hier zwei Regionalexpress-Linien. Laut „zuginfo.nrw“ waren außerdem mehrere Regionalbahnen im Münsterland, Duisburg und Dortmund beeinträchtigt. Auch in der Eifel kam es zu Unwetterschäden. Wie die Deutsche Bahn mitteilte, musste zudem in den benachbarten Niederlanden der Bahnverkehr nach Deutschland wegen des Gewitters zeitweise eingestellt werden.
Wegen der Unwettergefahr hatte die Stadt Krefeld vorübergehend die in Leichtbauhallen im Forstwald untergebrachten Geflüchteten aus der Ukraine in eine Schule gebracht. Grund dafür sei die Gewitterwarnung des DWD für die Stadt am Niederrhein gewesen. Windböen in Orkanstärke waren vorhergesagt worden.
Der Düsseldorfer Wildpark und der Zoo Dortmund wurden wegen des angekündigten Unwetters am Nachmittag geschlossen. Die Tiere des Zoos seien vorsorglich in die Innengehege gebracht worden, teilte eine Sprecherin in Dortmund mit. Am Freitag soll entschieden werden, ob der Zoo wieder öffnen könne.
dpa