Unnaer Profi Jan Brosch vor der Handball-EM „Halbfinale wäre ein ganz großer Erfolg“

Von Harald Jansen
Unnaer Profi Jan Brosch vor der Handball-EM: „Halbfinale wäre ein ganz großer Erfolg“
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Die Europameisterschaft der Handballer steht in den Startlöchern und ganz Handball-Deutschland drückt dem deutschen Team im eigenen Land die Daumen. Auch Handball-Profi Jan Brosch (32), gebürtiger Unnaer und derzeit beim Erstligisten TBV Lemgo unter Vertrag, fiebert dem Turnier entgegen. Auf die Frage nach den Aussichten für das DHB-Team antwortete er: „Die Hauptrunde muss auf jeden Fall erreicht werden. Danach kommt es auch auf den Turnierbaum an. Wenn es ins Halbfinale geht, wäre das ein ganz großer Erfolg. Mit Frankreich hat man in der Vorrunde gleich ein Gradmesser für das Turnier.“

Im August 2023 hatte Brosch seinen Vertrag mit dem zweifachen Deutschen Meister um ein weiteres Jahr bis zum 30. Juni 2025 verlängert. Bisheriger Höhepunkt in der anderthalbjährigen Bundesligakarriere war für Jan Brosch eindeutig die Teilnahme am Pokal-Final-Four im April 2023, als der großgewachsene Kreisläufer mit dem TBV Lemgo in einer ausverkauften Köln-Arena zwar nicht den Titel holte, aber unvergessene Eindrücke mitnahm.

Aber auch in dieser Saison gab es für ihn ein besonderes Spiel. Im November in Balingen erzielte der Rechtshänder neun Treffer ohne Fehlversuch. „Das war mein bisher bestes Spiel im Trikot des TBV Lemgo“, erinnert sich Brosch, der zudem ein exzellenter Abwehrspieler im Innenblock der Ostwestfalen ist.

Seine erste Saison in der „stärksten Liga der Welt“ schloss Brosch mit dem TBV Lemgo auf Rang acht in der Endtabelle ab. „Wir waren damit als Verein sehr zufrieden, wenn man auch bedenkt, welche Mannschaften wir hinter uns gelassen haben“, so Brosch, der selber in 33 Spielen 65-mal für seinen Verein ins Schwarze traf.

In der laufenden Serie stehen bereits wieder 55 Tore in 18 Spielen auf seiner persönlichen Liste. „Für uns lief es zum Anfang gut, dann zwischenzeitlich nicht so gut. Aber hintenheraus haben wir uns wieder gesteigert und einen guten Dezember gespielt“, schildert Brosch die aktuelle Lage in der Liga. Mit 15:23 Punkten steht Lemgo vor der EM-Pause auf Rang zwölf, hat aber auch nur zwei Punkte Vorsprung zum Abstiegsplatz 17: „Das wird nach der EM noch eine spannende Zeit geben. Ich hoffe, dass wir gut aus der Pause herauskommen und unsere EM-Spieler unverletzt bleiben. Dann traue ich uns noch eine höhere Platzierung zu“.

Auf die Frage nach dem kommenden Deutschen Meister legt sich Brosch schnell fest. „Der SC Magdeburg holt den Titel.“

Familie Brosch lebt in Lemgo

Privat hat sich der Handball-Profi mit Ehefrau Hanna und der anderthalbjährigen Tochter Ida gut in Lemgo eingelebt. „Wir fühlen uns hier wohl und Ida kommt dieses Jahr in den Kindergarten“. Und auch nach Unna hat Brosch noch gute Kontakte. Zuletzt gab es dabei ein Treffen mit ehemaligen Spielern der SG Massen, die seinerzeit in die Landesliga aufgestiegen sind. Brosch hat beim Unnaer Verein seine sportlichen Wurzeln ehe es über TuRa Bergkamen und ASV Hamm Westfalen in die erste Liga nach Lemgo ging.

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