Umzugsunternehmer Klaus Zapf gestorben

Todesfall

Er war links, trug einen langen Bart und war Millionär: Klaus Zapf baute eines der größten Umzugsunternehmen in Europa auf. Der Berliner Unternehmer ist jetzt mit 62 Jahren überraschend gestorben.

BERLIN

21.08.2014, 16:27 Uhr / Lesedauer: 1 min
Der Unternehmer Klaus Zapf. Foto: Horst Galuschka/Archiv

Der Unternehmer Klaus Zapf. Foto: Horst Galuschka/Archiv

Der Umzugsunternehmer Klaus Zapf ist tot. Er sei an diesem Mittwoch überraschend im Alter von 62 Jahren an den Folgen eines Herzinfarkts gestorben, teilte seine Firma am Donnerstag in Berlin mit. Sie bestätigte einen Bericht der Berliner Zeitungen "Bild" und "B.Z.". Die Spedition zählt heute zu den größten Umzugsunternehmen in Europa. Nach eigenen Angaben betreut die von Zapf 1975 gegründete Firma an 14 Standorten mit 600 Mitarbeitern mehr als 60 000 Kunden.Allmählicher Aufstieg Der aus Baden-Württemberg stammende Zapf war 1974 in den Westteil Berlins gezogen und hatte zunächst Entrümpelungen und Klaviertransporte organisiert. Allmählich wuchs die Firma aus dem grün-alternativen Milieu zu einem konkurrenzfähigen Unternehmen heran. Nach dem Mauerfall gründete Zapf bundesweit Niederlassungen, baute ein europäisches Netzwerk aus und setze Container ein. Nach Firmenangaben sei jeder 80. Bürger mindestens einmal mit Zapf umgezogen."Wandel Berlins" Mit seiner Persönlichkeit spiegele Zapf den Wandel Berlins, erklärte der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD). Aus seinen politischen Überzeugungen habe der Unternehmer nie einen Hehl gemacht und sich vor allem in der beruflichen Bildung engagiert. Zapf, gern mit Zottelbart und Pferdeschwanz unterwegs, bekannte sich zu seinen linken Sympathien und war Freund des Studentenführers Rudi Dutschke. Als Kleinaktionär verklagte er immer wieder Großunternehmen, wurde deswegen aber auch vom Landgericht Frankfurt in einem Fall wegen „Rechtsmissbrauchs“ zur Zahlung von Schadensersatz verurteilt. Von dpa

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