Umfrage: Mehrheit für Abschaffung der Sommerzeit

Zeitumstellung

Die Nacht wird eine Stunde länger. An diesem Sonntag werden um 3 Uhr morgens die Uhren auf 2 Uhr zurückgedreht. Mehr als zwei Drittel der Bürger in Deutschland würden sich die Uhrumstellung rund um die Sommerzeit aber am liebsten sparen. Was dafür und was dagegen spricht...

NRW

, 23.10.2015, 17:38 Uhr / Lesedauer: 2 min
In der Nacht zum Sonntag wird die Zeit umgestellt. Die Nacht dauert eine Stunde länger. Foto: Patrick Seeger/dpa

In der Nacht zum Sonntag wird die Zeit umgestellt. Die Nacht dauert eine Stunde länger. Foto: Patrick Seeger/dpa

Würden Sie auch am liebsten auf die Zeitumstellung verzichten? Nach einer Umfrage für den Deutschlandtrend im ARD-Morgenmagazin plädieren 69 Prozent dafür, die Zeitumstellung in den Sommermonaten abzuschaffen und ganzjährig die Normalzeit, sprich die Winterzeit, beizubehalten. 28 Prozent hingegen halten eine Beibehaltung der Zeitumstellung für sinnvoll.

Sommerzeit für mehr Helligkeit am Abend

Die Zeitumstellung gibt es in Deutschland seit 1980. Damals wurde die Sommerzeit mit mehr Helligkeit am Abend eingeführt. Ursprünglich ging es dabei um bessere Energienutzung: Die Zeitverschiebung sollte im Sommer Unternehmen und Haushalten mehr Tageslicht verschaffen. 

Vielen ist das ein Dorn im Auge. Aber was spricht eigentlich dafür und was dagegen? Ein paar Argumente von Gegnern und Befürwortern:

Pro:

  • Tageslicht zur Arbeit besser nutzen: Das galt vor allem nach dem Krieg. 1947 wurden die Uhren gar zwei Stunden vorgestellt, um mehr Tageslicht beim Wiederaufbau der Infrastruktur zu haben.
  • Mehr Freizeit nach dem Job: Nach einem anstrengenden Arbeitstag kann man das Sonnenlicht noch ein Stündchen länger im Garten oder auf dem Balkon genießen.
  • Länger Grillen, Baden und Party machen: Beim sommerlichen Picknick am Wochenende ist es länger hell. Das kommt der Geselligkeit zugute.
  • Energie sparen: Das war zumindest die durch die Ölkrise 1973 geschürte Hoffnung. Doch Fachleute zweifeln am Nutzen.

Kontra:

  • Überflüssig, meint das Umweltbundesamt: Zwar knipsen wir im Sommer abends seltener das Licht an - im Frühjahr und Herbst jedoch wird in den Morgenstunden dafür mehr geheizt. Unter dem Strich gibt es durch die Sommerzeit allein keine Ersparnis.
  • Schlafstörungen: Mediziner warnen vor negativen Folgen, da empfindsamere Naturen Probleme mit der Anpassung haben könnten.
  • Verkehrsgefahren: Einige Studien kamen zu dem Ergebnis, dass es am Montagmorgen nach der Umstellung auf die Sommerzeit mehr Unfälle als an anderen Montagen gebe.
  • Auch Tiere leiden: Die Fütterungszeiten sind einem Rhythmus angepasst und können nicht einfach um eine Stunde verschoben werden, klagen Landwirte. Auch Milchkühe müssen sich auf neue Melkzeiten erst einstellen.
  • Lästige Uhren: Nervig ist die Umstellung für alle, die keine Funkuhr haben. Gehen die Chronometer nicht automatisch mit der Zeit, muss die Anpassung manuell geschehen, an Küchengeräten oder im Auto zum Beispiel. Und bloß den Wecker nicht vergessen... 

Merksätze vereinfachen die Umstellung

Wer sich übrigens nicht merken kann, wann die Uhrzeit wie umgestellt wird - ob eine Stunde vor oder zurück - sollte es mal mit diesen Merksätzen versuchen: 

  • „Immer zum Sommer hin.“ Also im Frühjahr eine Stunde vor, im Herbst eine Stunde zurück.
  • „Zeitumstellung funktioniert wie das Thermometer“ - im Frühjahr plus und im Winter Minus.
  • „Früher aufstehen im Frühjahr“, denn die Uhr wird vorgestellt und die Schlafzeit verringert sich um eine Stunde.
  • „Bei der Zeitumstellung ist es wie mit den Gartenmöbeln.“ Im Frühjahr kommen sie VOR die Tür, im Herbst ZURÜCK in den Schuppen.
  • „Im Winter gibt es Winterschlaf.“ Eine Stunde mehr Schlaf, denn die Uhren werden zurückgestellt.
  • „Spring forward, fall back.“ Im Frühling (spring) den Zeiger eine Stunde vordrehen, im Herbst (fall) eine Stunde zurück.

Alle Fakten rund um die Zeitumstellung gibt es hier im Video anschaulich erklärt:

 

Mit Material von dpa

 

Schlagworte: