Über 8000 Kinder 2016 in Konflikten getötet oder verstümmelt
Jedes Jahr zeichnet der UN-Bericht zur Lage von Kindern in Konflikten ein grausames Bild, auch diesmal: Mehr als 8000 Kinder sind 2016 getötet oder verstümmelt worden. Auf der "schwarzen Liste" steht auch Saudi-Arabien, doch das Land schiebt die Schuld weiter.

Zwei syrische Jungen in den Trümmern der zerstörten Stadt Duma. Foto: Mohammed Badra/Archiv
Mehr als 8000 Kinder sind einem UN-Bericht zufolge im vergangenen Jahr in bewaffneten Konflikten getötet oder verstümmelt worden.
Diese Attacken auf Kinder seien "inakzeptabel", sagte UN-Generalsekretär António Guterres in New York anlässlich der Veröffentlichung des jährlichen UN-Berichts zur Lage von Kindern in bewaffneten Konflikten.
In Afghanistan beispielsweise wurden 3512 Kinder getötet oder verstümmelt, fast ein Viertel mehr als noch im Jahr zuvor. Im Jemen waren es 1340, in Syrien 1299. Zudem wurden hunderte Kinder in Konflikten als Soldaten rekrutiert oder waren sexueller Gewalt sowie Angriffen auf ihre Schulen ausgesetzt.
Auf der "schwarzen Liste" der Verantwortlichen für die Taten listet der Bericht unter anderem Organisationen aus Afghanistan, der Zentralafrikanischen Republik, Kongo, Irak, Mali, Myanmar, Somalia, Sudan und Südsudan, Syrien und dem Jemen auf.
Erstmals steht auch die von Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition, die die jemenitische Regierung im Kampf gegen die Huthi-Rebellen unterstützt, auf dieser Liste. Die Koalition bemühe sich jedoch um Besserung und die Vorfälle hätten bereits verringert werden können, heißt es in dem Bericht. Im vergangenen Jahr hatte der damalige UN-Generalsekretär Ban Ki Moon Saudi-Arabien nach Druck aus dem Land wieder von der Liste gestrichen.
Menschenrechtsorganisationen begrüßten, dass das Land nun auf der Liste stehe. Damit habe UN-Chef Guterres "das Richtige getan", hieß es beispielsweise von Human Rights Watch.
Saudi-Arabien wehrte sich gegen die Vorwürfe. Der Bericht enthalte "inkorrekte und irreführende" Informationen und Zahlen, sagte der UN-Botschafter des Landes, Abdallah Al-Mouallimi, am Freitag bei einer Pressekonferenz in New York. Sein Land übe "maximale Sorgfalt und Vorsicht" bei den Einsätzen im Jemen aus, um Zivilisten nicht zu gefährden. Dass trotzdem Zivilisten und darunter auch Kinder zu Schaden kämen, sei Schuld der Huthi-Rebellen.