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Trotz Überschreitung der Grenzwerte: NRW-Museen bleiben weiter geöffnet
Corona-Pandemie
Einigen Städte liegt seit Tagen über dem Inzidenzwert von 100, bei dem eigentlich eine Notbremse für das öffentliche Leben greifen sollte. Trotzdem gibt es keine Schließungspläne für Museen.
Mit Stand vom 16. März liegen mittlerweile 15 Städte und Kreise über dem Inzidenzwert von 100. Eigentlich sollte dann die so genannte „Notbremse“ greifen: Diese tritt in Kraft, wenn die Inzidenz in einer Region an drei aufeinander folgenden Tagen auf über 100 steigt. Die Städte Herne (157,9), Duisburg (122,3), Hagen (110,2) und Hamm (108,4) betrifft das aktuell.
Droht nun die Schließung der Museen, nachdem sie gerade erst wieder öffnen durften? Nein, dem ist nicht so. „Wir orientieren an uns an den landesweiten Inzidenzwerten. Aktuell gibt es bei uns noch keine Pläne, das Museum zu schließen“, sagt Marion Freitag, Pressesprecherin des Gustav-Lübcke Museums in Hamm. Ähnlich argumentiert auch Andreas Benedict vom Lehmbruck-Museum in Duisburg.
Öffentliches Leben wird nicht eingeschränkt
In Herne, wo die Inzidenz zu Wochenbeginn bei 165,5 lag, verkündet der Krisenstab via Pressemitteilung: „Derzeit ist der Anstieg der Neuinfektionen vorwiegend auf Ansteckungen in abgegrenzten Systemen zurückzuführen, deswegen werden zunächst keine weiteren Maßnahmen das öffentliche Leben einschränken.“
Die Wocheninzidenz in NRW liegt aktuell bei knapp 83. Dementsprechend könnte es in wenigen Tagen schon so weit sein, dass die Museen landesweit wieder schließen müssten.
Hagen hat Museen noch nicht geöffnet
Allerdings hatte ein Sprecher von Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann vor kurzem gesagt, dass die „Corona-Notbremse“ bei Überschreiten einer landesweiten Sieben-Tage-Inzidenz von 100 nicht automatisch greifen muss. Zunächst sei zu prüfen, welche Umstände zu der Überschreitung geführt hätten.
Unabhängig davon haben sich das Osthaus-Museum und das Emil-Schumacher-Museum in Hagen entschieden, frühestens am 23. März wieder zu öffnen.
Spannende Randnotiz: In der aktuellen Corona-Schutzverordnung des Landes NRW ist eine mögliche Schließung der Museen bei einer Überschreitung einer Inzidenz von 100 mit keinem Wort erwähnt.
Gebürtiger Brandenburger. Hat Evangelische Theologie studiert. Wollte aber schon von klein auf Journalist werden, weil er stets neugierig war und nervige Fragen stellte. Arbeitet gern an verbrauchernahen Themen, damit die Leute da draußen besser informiert sind.
