Trevira stellt Insolvenzantrag
Der Textilfaser-Produzent Trevira mit deutschlandweit rund 1380 Beschäftigten ist pleite. Die Trevira GmbH und die Trevira Holding GmbH aus dem schwäbischen Bobingen hätten Insolvenzantrag gestellt, teilte die Anwaltskanzlei Schneider Geiwitz & Partner in Neu-Ulm mit.

Die Trevira GmbH musste Insolvenz anmelden.
Am Unternehmenssitz in Bobingen seien davon 630 Beschäftigte betroffen, in Guben in Brandenburg sind es 700 Beschäftigte und in Hattersheim bei Frankfurt weitere 50 Mitarbeiter.
Zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellte das Amtsgericht Augsburg Werner Schneider. Mit den Insolvenzanträgen sollten die Voraussetzung für die Fortführung der Unternehmen geschaffen werden, hieß es. Die dafür notwendigen Mittel sollen über ein Massedarlehen kommen. Trevira mit einem Jahresumsatz von zuletzt 323 Millionen Euro ist ein Tochterunternehmen der indischen Reliance Group. Weltweit hat das Unternehmen rund 1800 Beschäftigte. Trevira stellt Hightech- Polyesterfasern für Haustextilien, Bekleidung sowie für die Fahrzeug- Innenausstattungen her.
Als Grund für die Insolvenz gab der Trevira-Betriebsratschef Günter Gunzenheimer fehlende Finanzmittel vom indischen Mutterunternehmen an. Die eingeleitete Restrukturierung von Trevira hätte nach seinen Angaben rund 25 Millionen Euro von der Reliance Group benötigt. Diese Summe sei aber aus Indien verweigert worden. Aus eigenen Mittel sei die Finanzierung nicht möglich gewesen, deshalb sei es zu dem Insolvenzantrag gekommen. Von der Trevira-Unternehmensleitung war zunächst niemand zu erreichen.