Trauer nach tragischem Tod eines Feuerwehrmanns
Großbrand im Kreis Coesfeld
Große Trauer im Kreis Coesfeld: Ein Feuerwehrmann ist am Samstag auf dem Weg zum Großbrand beim Tiermedizin-Hersteller Animedica in Senden-Bösensell ums Leben gekommen. Der 29-Jährige saß als Beifahrer in einem Mannschaftswagen der Feuerwehr, der sich auf dem Weg zum Einsatz befand.
Ob der Feuerwehr-Wagen mit Blaulicht unterwegs war, sei anfangs unklar gewesen, wie Polizeisprecher Rolf Werenbeck-Ueding von der Polizei Coesfeld am Samstag mitteilte. Mittlerweile stehe aber fest, dass das Blaulicht angeschaltet war, sagte Martin Pollmann, ebenfalls Pressesprecher bei der Polizei Coesfeld, am Sonntag auf Anfrage der Redaktion. "Ob das Martinshorn allerdings auch an war, ermitteln wir derzeit noch", so Pollmann. Die beiden Feuerwehr-Männer waren auf dem Weg zum Großbrand, der am Samstag gegen 12.30 Uhr in einer rund 1300 Quadratmeter großen Lagerhalle des Tiermedizin-Herstellers Animedica in Senden-Bösensell ausgebrochen war. Löschzüge aus fünf Gemeinden und Städten waren den ganzen Samstag über im Einsatz.
Animedica hat sich mittlerweile in einer Pressemitteilung zu den Geschehnissen geäußert. Hierin wird Geschäftsführer Armin Thur zitiert: "Wir haben mit tiefer Betroffenheit von dem schweren Verkehrsunfall auf dem Weg zum Brandeinsatz gehört. Unser Mitgefühl gilt der Familie des verunglückten Feuerwehrmannes und den Verletzten. Sachschäden sind zu ersetzen – Menschenleben nicht. Wir sind tief bestürzt." Laut Animedica brannten auch am Sonntag, 21. September, um 12 Uhr noch einzelne Brandnester – allerdings sei der große Brand auf dem Gelände mittlerweile gelöscht. Wie groß das Ausmaß des Brandes ist, der am Samstag gegen Mittag ausbrach, sei für die Unternehmensleitung nach wie vor unklar, da das Gelände noch nicht zugänglich sei.
Erste Aufschlüsse sollen laut Pressemitteilung Untersuchungen von Sachverständigen im Laufe des Montags bringen. Dann sollen frühestens auch erste Ergebnisse zur Brandursache und zur Schadenshöhe möglich sein. Auf dem Firmengelände sei die rund 1300 Quadratmeter große Lagerhalle durch den Brand – nach bisherigem Kenntnisstand - komplett zerstört worden. In der Halle lagerten laut Animedica vor allem Verpackungsmaterialien wie Kartonagen, aber auch bereits produzierte Tierarzneimittel, die für den Versand bereitstanden.
Ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen worden sei das Produktionsgebäude, das erst nach Prüfung durch Sachverständige wieder betreten werden dürfe. Geschäftsführer Thur sagte dazu am Sonntag: "Wann und wie wir wieder produzieren können ist heute noch nicht absehbar. Wir warten nun die behördlichen Untersuchungen ab und werden davon die weiteren Schritte abhängig machen." Das Verwaltungsgebäude des Unternehmens sei weitestgehend unversehrt geblieben, da es weit genug vom Lager- und Produktionsbereich auf dem 14.000 Quadratmeter großen Gelände entfernt lag. "Hier findet am Montagvormittag eine Mitarbeiterversammlung statt, auf der wir die Mitarbeiter über den aktuellen Stand informieren", erklärt Thur in seiner Pressemitteilung.
Thur spricht den Einsatzkräften seinen Dank aus: "Wir sind den Feuerwehren zu großem Dank verpflichtet. Sie haben schnell und professionell den Brandherd löschen können. Gleichwohl sind wir tief betroffen von dem schweren Verkehrsunfall." Animedica ist ein Tochterunternehmen des münsterschen Futter- und Düngemittelhersteller Agravis. AniMedica ist einer der zehn größten Hersteller in Deutschland für Veterinär-Arzneimittel und Ergänzungsfutter für Tiere. 100 Mitarbeiter arbeiten dort.