Flurim Ramaj wird Blau-Rot Billmerich im Sommer 2022 verlassen.

© Schürmann

Trainer von BR Billmerich über Zukunft: „Hoffe, dass meine Karriere im Kreis noch nicht vorbei ist“

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Abstieg, Wiederaufstieg und jahrelange Entwicklungsarbeit: Flurim Ramaj hat bei A-Ligist Billmerich viel bewegt. Der Coach wird den Verein verlassen – und ist bereit für ein neues Trainer-Abenteuer.

Billmerich

, 02.12.2021, 09:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Herbst 2017: Ein Punkt aus dreizehn Spielen bei 52 Gegentoren – die Fußballer von Blau-Rot Billmerich stehen auf dem letzten Tabellenplatz in der Kreisliga A. Auf der Suche nach einem neuen Trainer entscheidet sich die Klubführung zunächst für eine Übergangslösung – die bis heute Bestand hat. Auch wenn das Ende nun feststeht.

Als Flurim Ramaj im Oktober 2017 aus Braunschweig nach Nordrhein-Westfalen zieht, ist er eigentlich auf der Suche nach einem Fußballverein, bei dem er selber noch aktiv kicken kann. „Ich bin Vereinsmensch und wollte Leute kennenlernen und selber noch ein bisschen Fußballspielen“, erzählt Ramaj.

Er schließt sich Blau-Rot Billmerich an. Doch schnell wird klar: Der Klub braucht den heute 33-Jährigen gar nicht auf dem grünen Rasen, sondern als Trainer an der Seitenlinie. „Der Sportliche Leiter Jürgen Schmidt kam damals auf mich zu und ich habe dann gesagt: ‚Wenn ich euch damit als Übergangslösung helfen kann, mache ich es‘“, erzählt der Trainer.

Unter Ramaj punktet der Klub zwar wieder – aber auch die vermeintliche Übergangslösung kann den Abstieg nicht verhindern. Und trotzdem: Im Sommer 2018 entscheiden sich Verein und Trainer für eine weitere Zusammenarbeit.

„Daraus ist wirklich eine Herzensangelegenheit geworden. Es waren immer kurze Wege zwischen mir, dem Umfeld und dem Vorstand. So konnte ich alles umsetzen, was ich wollte und es hat mir wirklich sehr viel Spaß gemacht“, so der 33-Jährige.

Viele Spieler von BR Billmerich traurig über den Abschied des Trainers

Sportlich gesehen zahlt Flurim Ramaj das in ihn gesetzte Vertrauen zurück: Im Sommer 2020 steigen die Blau-Roten wieder in die Kreisliga A auf. Schon damals hat der Trainer ein ganz bestimmtes Ziel. „Ich habe immer gesagt, dass ich die Jungs so lange trainieren will, bis sie die A-Liga halten können“, so Ramaj.

Dieser Zeitpunkt ist für den Coach nun gekommen. Aktuell hat seine Mannschaft einen Puffer von sieben Punkten auf einen Abstiegsplatz. „Ich habe mit dem Sportlichen Leiter schon vor zwei Monaten gesprochen und wollte mir bis Dezember Zeit lassen. Nach dem Sieg gegen den SSV Mühlhausen habe ich es jetzt der Mannschaft mitgeteilt“, erzählt Ramaj.

Ein emotionaler Moment. „Mein Verhältnis zur Mannschaft ist wirklich sehr gut, viele waren traurig und ich hatte auch keine ruhige Nacht danach“, sagt der Coach, für den ein Abschied aber unausweichlich ist: „Ich habe zum jetzigen Zeitpunkt sozial und sportlich alles aus der Mannschaft rausgeholt. Irgendwann wiederholen sich die Dinge und für das Team wird es Zeit für neue Impulse.“

Nach dem Sieg gegen den SSV Mühlhausen II wussten die Spieler Bescheid.

Nach dem Sieg gegen den SSV Mühlhausen II wussten die Spieler Bescheid. © Heese

Trainer-Abenteuer soll fortgesetzt werden

Bis zum Ende der Saison will sich Flurim Ramaj voll und ganz auf den Klassenerhalt mit Billmerich konzentrieren. Dann ist er offen für eine neue Herausforderung. „Wir erwarten im Februar ein zweites Kind und ich kann mir auch vorstellen, erst mal in der Zweiten oder bei den alten Herren von Billmerich zu spielen. Ich glaube und hoffe aber, dass meine Karriere als Trainer im Kreis noch nicht vorbei ist“, sagt der scheidende Trainer mit einem Lachen.

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Im Hinblick auf die sportliche Entwicklung, die es bei den Blau-Roten unter Ramaj in den vergangenen vier Jahren gegeben hat, könnten andere Vereine tatsächlich hellhörig werden. Auch wenn es für den Coach und seine Mannschaft im Moment schwer vorstellbar sein dürfte, dass der 33-Jährige irgendwann mal auf der gegnerischen Bank platz nehmen könnte.