Tote und Verletzte bei Terror-Attacken in London
Ein mutmaßlicher Täter tot
Bei zwei mutmaßlichen Terroranschlägen in London sind nach Angaben der Polizei mindestens vier Menschen getötet und 20 Menschen verletzt worden. Die Polizei geht von einem einzelnen Täter für den Doppelanschlag aus. Die britische Premierministerin zeigte sich bestürzt, viele Menschen sagten ihre Unterstützung und Anteilnahme zu.
- Autofahrer raste am Mittwochnachmttag auf Brücke neben Parlament in mehrere Menschen
- Mann greift auf dem Parlamentsgelände Polizisten mit Messer an
- Polizei geht von einem Einzeltäter aus
- 4 Tote und mindestens 40 Verletzte, darunter viele sehr schwer verletzte, teilweise auch Schüler
So ist die Lage am Morgen:
Scotland Yard geht von einem Einzeltäter aus, der „vom internationalen Terrorismus inspiriert wurde“. Die Polizei meint nach Angaben eines Sprechers zu wissen, wer der Angreifer war, machte aber bislang keine Angaben zur Identität. Nach offiziellen Angaben sind mindestens drei französische Schüler unter den Verletzten und zwei rumänische Staatsbürger. Unter den Schwerverletzten sind auch zwei Polizisten. Die Todesopfer sind drei Passanten sowie der niedergestochene Polizist - ein 48-jähriger Beamter, laut Scotland Yard „Ehemann und Vater“.
Aktualisierung: 22:20 Uhr: Theresa May verurteilt Doppelanschlag
Die britische Premierministerin Theresa May hat den Doppelanschlag beim Parlament in London als „krank und verkommen“ verurteilt. Die Menschen in Großbritannien würden Terror niemals nachgeben, das Leben werde wie gewohnt weitergehen, sagte May bei einer Ansprache am Mittwochabend in London. „Morgen früh wird das Parlament zusammentreten wie immer.“
UK PM @theresa_may describes #Westminster terror attack at "heart of our capital city" as "sick and depraved" https://t.co/86W3BGp62qpic.twitter.com/wFJeABPALY
— BBC Breaking News (@BBCBreaking)
Auch der Londoner Bürgermeister Sadiq Khan hat sich nach den Terrorattacken in der britischen Hauptstadt am Mittwoch mit einer trotzigen Botschaft an die Öffentlichkeit gewandt. „Londoner werden sich niemals von Terror einschüchtern lassen“, sagte Khan.
Gleichzeitig sprach er den Betroffenen sein Mitgefühl aus. „Meine Gedanken gelten denen, die geliebte Menschen verloren haben und allen Betroffenen“, ließ Khan wissen.
Etliche Menschen sprachen über Twitter unter dem Hashtag #PrayForLondon ihre Anteilnahme aus:
In Gedanken sind wir bei den Opfern dieses schlimmen Vorfalls #PrayForLondon#pray#london#Westminsterpic.twitter.com/1VYwd0Plru
— Marina Rühr (@RuehrMarina)
Laut britischen Medienberichten harrten hunderte Menschen am Mittwoch nach dem Doppelanschlag stundenlang in der Westminster Abbey aus. Nach der Tat beim Parlament wurden viele in die Kirche in Sicherheit gebracht.
Aktualisierung: 21:20 Uhr: Englische Fußball-Verband gedenkt der Opfer
Nach dem Doppelanschlag am Londoner Parlament hat der englische Fußball-Verband FA ein Gedenken rund um das WM-Qualifikationsspiel gegen Litauen am Sonntag angekündigt. „Unsere Gedanken sind bei denen, die von diesem schrecklichen Vorfall betroffen sind“, sagte der FA-Vorsitzende Greg Clarke vor dem Testspiel gegen Deutschland am Mittwochabend in Dortmund. Man werde bei der Partie gegen Litauen im Wembley-Stadion unter anderem den Mut der Sicherheitskräfte würdigen.
Englands Nationaltrainer Gareth Southgate zeigte sich kurz vor dem Spiel gegen Deutschland betroffen. „Da wird Fußball natürlich zur Nebensache. Es ist wichtig für uns, unser Land würdig zu vertreten“, sagte er in der ARD. Sein Team hab schnell gewusst, dass keine Angehörigen verletzt seien. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) äußerte sich via Twitter. „Liebe englische Freunde, wir sind in unseren Gedanken bei euch“, hieß es. Eine Gedenkminute vor Spielbeginn sowie Trauerflor bei den Spielern gab es nicht.
Unter den Verletzten in London sind mindestens drei französische Schüler, wie das französische Außenministerium in Paris mitteilte. Auch zwei rumänische Staatsbürger sollen rumänischen Behörden zufolge verletzt worden sein. Unklar blieb zunächst, ob auch deutsche Staatsangehörige betroffen sind.
Aktualisierung: 19:10 Uhr: Vier Tote und mindestens 20 Verletzte
Bei dem Doppelanschlag am britischen Parlament sind nach Angaben der Polizei vier Menschen getötet worden, darunter ein mutmaßlicher Täter und ein Polizist. Mindestens 20 weitere Menschen wurden verletzt, sagte ein Sprecher von Scotland Yard am Mittwoch in London. Die Polizei geht derzeit davon aus, dass es sich um einen einzelnen Täter handelt. Aus Sicherheitsgründen bleibe das Gebiet aber abgesperrt.
Premierministerin Theresa May wurde vom Parlament in den Regierungssitz in der Downing Street 10 gebracht. May bestellte das Sicherheitskabinett ein. Sicherheitsberater und Geheimdienstvertreter, Rettungskräfte und Politiker würden noch am Mittwochabend zusammenkommen, sagte ein Regierungssprecher in London.
Die geplante Abstimmung über ein erneutes Unabhängigkeitsreferendum mit Schottland wurde vertagt. Schottlands Regierungschefin Sturgeon schrieb auf Twitter, ihre Gedanken seien bei allen Betroffenen im Londoner Regierungsviertel Westminster und bei den tapferen Rettungskräften.
My thoughts are with everyone in and around Westminster caught up in this dreadful incident - and with the brave emergency services.
— Nicola Sturgeon (@NicolaSturgeon)
Auch Kanzlerin Angela Merkel hat bestürzt auf die mutmaßlichen Terroranschläge von London reagiert und den Briten Solidarität im Anti-Terror-Kampf zugesagt. „Auch wenn der Hintergrund dieser Taten noch präzise aufzuklären ist, bekräftige ich für Deutschland und seine Bürger: Im Kampf gegen jede Form von Terrorismus stehen wir fest und entschlossen an der Seite Großbritanniens“, erklärte Merkel am Mittwoch in Berlin.
Eine Sprecherin des Auswärtigen Amts in Berlin erklärte, die deutsche Botschaft in London stehe in engem Kontakt mit den zuständigen britischen Behörden und bemühe sich mit Hochdruck um Aufklärung. Unklar war zunächst, ob auch deutsche Staatsangehörige unter den Opfern der Anschläge sind.
Aktualisierung: 18:05 Uhr: Pressekonferenz der Londoner Polizei
Bei zwei mutmaßlichen Terroranschlägen in London sind nach Medienberichten mindestens zwei Menschen getötet und weitere verletzt wurden, einige von ihnen schwer. Das berichteten britische Medien wie Sky News und „The Telegraph“ am Mittwoch unter Berufung auf medizinisches Personal im Londoner Krankenhaus St Thomas'. Rettungskräfte teilten über Twitter mit, dass sie mindestens zehn Patienten auf der Westminster-Brücke unmittelbar neben dem Parlament behandelt hätten. Medizinisches Personal eines Krankenhauses in der Nähe hatte von Schwerstverletzten und einer tödlich verletzten Frau berichtet. Eine Frau wurde nach Angaben der zuständigen Behörde lebend aus der Themse gerettet.
„Ich kann bestätigen, dass es mehrere Opfer gibt, darunter Polizisten“, sagte ein Sprecher von Scotland Yard. Eine Zahl von etwaigen Toten oder Verletzten wollte er nicht nennen. „Ich werde hier nicht spekulieren“, sagte er. Die Polizei stufte die Angriffe als Terroranschläge ein. Unbekannt blieb, ob es sich um einen oder mehrere Täter handelte.
"Full counter-terrorism investigation under way" after Westminster terror incident - Met Police Commander https://t.co/WG8yXWpPVVpic.twitter.com/SjAlBHicbp
— BBC Breaking News (@BBCBreaking)
Aktualisierung 17:40 Uhr: Verdächtiges Fahrzeug vor Parlament
Der Platz vor dem Londoner Parlament wird evakuiert. Das berichtete die BBC am Mittwoch unter Berufung auf einen Polizisten. Vor dem Parlament stehe ein verdächtiges Fahrzeug. Zuvor hatte der Sender in seinem Liveblog berichtet, dass Sprengstoffexperten wegen eines „verdächtigen Pakets“ in einem Auto gerufen worden seien.
Was wir bisher wissen:
Bei den mutmaßlichen Terrorangriffen in London ist mindestens eine Frau getötet worden. Das berichtete die Nachrichtenagentur PA am Mittwoch unter Berufung auf medizinisches Personal im Londoner Krankenhaus St Thomas'. Demnach seien mehrere weitere Menschen sehr schwer verletzt.
„Wir behandeln dies als einen terroristischen Vorfall, bis wir etwas anderes wissen“, teilte Scotland Yard am Mittwoch auf Twitter mit. Das britische Unterhaus unterbrach seine Sitzung. Aus Regierungskreisen hieß es, Premierministerin Theresa May sei unverletzt.
Der britische Nachrichtensender BBC berichtete von mindestens zwei Vorfällen im Zentrum. Demnach soll ein Polizist mit einem Messer attackiert worden sein. Der mutmaßliche Angreifer sei niedergeschossen worden. Ob der Angreifer getötet oder verletzt wurde, war zunächst unklar.
Schüsse vor britischem Parlament
Etwa zeitgleich soll ein Auto auf einer Themsebrücke in mehrere Fußgänger gerast sein. Ob beide Vorfälle miteinander in Verbindung stehen, war zunächst unklar.
In Luftaufnahmen war zu sehen, wie mehrere Menschen auf der Westminster-Brücke vor dem britischen Parlament am Boden lagen und behandelt wurden. Ein Autowrack war auf dem Fußgängerweg vor dem Zaun des Parlamentsgeländes zu sehen. Weite Teile des Regierungsviertels waren abgesperrt.
Königin Elizabeth II. hielt sich während der mutmaßlichen Terrorangriffe am Londoner Parlament im Buckingham-Palast auf. Ein Palastsprecher äußerte sich nicht zu konkreten Sicherheitsmaßnahmen und verwies auf die Polizei. Die Nachrichtenagentur PA berichtete, dass die Tore geschlossen seien und bewaffnete Polizisten die Zugänge bewachten. Zeugen gaben zudem an, mindestens vier Schüsse gehört zu haben. Zwei Menschen lagen nach ersten Medienberichten direkt vor der Westminster Hall, einem Teil des Parlaments, auf dem Boden.
First pictures emerge of scene after eyewitnesses reports of car striking and injuring pedestrians at Westminsterhttps://t.co/WG8yXWpPVVpic.twitter.com/y3DdbCpQrU
— BBC Breaking News (@BBCBreaking)
Deputy speaker announces UK Houses of Parliament suspended after incident on Westminster Bridge https://t.co/WG8yXWpPVVpic.twitter.com/0SpfNcjAIv
— BBC Breaking News (@BBCBreaking)
Die britische Polizei hat Zeugen aufgerufen, Filmaufnahmen und Fotos an die Ermittler zu senden. Per Twitter verwies sie auf einen entsprechenden Link zur Übermittlung von Hinweisen. Gleichzeitig rief die Polizei zur Zurückhaltung auf und bat darum, keine Bilder und Videos von Verletzten in Umlauf zu bringen.
Beim letzten Terroranschlag in London hatten im Juli 2005 vier Muslime mit britischem Pass in der Londoner U-Bahn und einem Bus Sprengsätze gezündet. 56 Menschen starben, etwa 700 wurden verletzt.
Mit dpa