Theaterprojekt für Kids aus Familien mit Sucht- & anderen Erkrankungen
Ruhrfestspiele: „Ich bin vielseitig – wir sind einzigartig“
Fünf Institutionen, die in Castrop-Rauxel, Dorsten, Gladbeck, Haltern und Recklinghausen Angebote für Kinder und Jugendliche aus Familien mit Sucht- oder psychischen Erkrankungen schaffen, stellen zusammen mit den Ruhrfestspielen eine besondere Workshop-Woche auf die Beine.

Ein spannendes Theater-Projekt für Kinder und Jugendliche aus Familien mit Sucht- oder psychischen Erkrankungen gibt es in diesem Jahr bei den Ruhrfestspielen - und das Ergebnis beim Kulturvolksfest am 1. Mai zu sehen. © Ruhrfestspiele
Es wird Theater gespielt, Bühnenbilder werden gemalt, Kostüme gebastelt und auch Jonglieren und Tanzen stehen auf dem Programm: Die Teilnehmenden haben in der ersten Osterferienwoche Gelegenheit, in die verschiedensten Bereiche der Theaterwelt hineinzuschauen – in Workshops, die extra für sie gemacht sind.
Das Oberthema des gesamten Projektes: der Körper. Die Teilnehmenden dürfen Fragen stellen und Antworten suchen in Themenbereichen wie:
Warum sprechen wir über Gesicht, Frisur und Figur?
Warum sprechen wir über Gesicht, Frisur und Figur, über andere Körperteile jedoch nicht? Und warum nicht? Was ist ein Tabu? Verändern wir uns, verändern sich unsere Körper und wann hört das auf? Hört das überhaupt auf? Finde ich schön, was der nächste Mensch auch schön findet? Und wenn nicht, warum nicht?
Das Projekt fördert Neugier und Engagement, ohne dabei verkopft und theoretisch zu sein – es ist persönlich, ohne persönlich zu werden. Niemand muss mehr leisten als er möchte und kann – aber jeder bekommt die Chance, zu wachsen und zu lernen, in genau dem eigenen Tempo.
„Ich möchte so gerne Bühnenbilder malen“
„Wir sind froh, dieses Projekt gemeinsam mit den anderen Organisationen machen zu können. Da ist ein Netzwerk entstanden, was für die betroffenen Kinder und Jugendlichen zu einer wertvollen Grundlage auch für zukünftigen Austausch und kreative Zusammenarbeit geworden ist“, so Karola Schroers, Initiative BlickKontakt im Caritasverband Gladbeck e.V..
Die Vorfreude ist bereits im Vorfeld gewachsen. „Ich möchte so gerne Bühnenbilder malen, das macht mir sicher Spaß“, sagt eine junge Teilnehmerin bei einem der Vorbereitungstreffen, bei denen die interessierten Kinder und Jugendliche einige der Workshopleiter kennenlernen konnten.
Und auch die Eltern zeigten großes Interesse. Eine Mutter sagte: „So lernt unser Sohn die Ruhrfestspiele und Theater-Dinge kennen, die ihm sonst vielleicht nicht zugänglich wären, wie schön.“