Der Rookie, also Anfänger und Grünschnabel, ist ein stehender Begriff im amerikanischen Film. Naturgemäß ist er einer, der zu lernen hat.
Ob er als Drogenfahnder arbeitet („Training Day“) oder im Dienst der CIA steht wie Anwalt Owen Hendricks in der neuen Netflix-Serie „The Recruit“.


Keiner hilft, alle mauern
Der von Noah Centineo gespielte CIA-Frischling stößt auf einen Apparat, dessen Personal aus neurotischen Zynikern besteht. Viele stehen vor der Paranoia, wittern überall Minen, wollen nichts wissen, das ihnen um die Ohren fliegen könnte.
In den frühen (von acht) Folgen der ersten Staffel entdeckt Owen einen dysfunktionalen Dienst, in dem ein System aus Patronage und Sabotage herrscht. Neid und Eifersucht sind gang und gäbe. Keiner hilft ihm, alle mauern und lassen den Neuen vor die Wand laufen.
Die sieben Leben der Katze
Seine erste Dienstreise führt Owen in den Jemen, wo er ein geheimes Verhörzentrum besucht und prompt mit der Kneifzange traktiert wird. Woher soll er auch wissen, dass Tarnidentität und vorherige Anmeldung geboten sind?
Unser Dummerchen stolpert von Bedrohung zu Todesangst zu Fettnäpfchen.
Owen darf sich glücklich schätzen, dass er die sieben Leben einer Katze hat, die unter Hyänen verkehrt
Mehr Irrenanstalt als Behörde
Das hat eine satirische Note, wie der Schwerenöter immer wieder mühsam seine Haut rettet, jedenfalls kommt bei „The Recruit“ viel schwarzer Humor zum Tragen.
Der mischt sich mit knallharter Action, von Könnern wie Doug Liman spannend inszeniert.
Generell hat die Serie einen feinen Drive, auch in Szenen klassischer Ermittlungsarbeit, wenn Owen eine inhaftierte Frau (Laura Haddock) verhört, die den Dienst mit ihrem Insiderwissen erpresst. Der Fall wird zur Staatsaffäre.
Mit süffisanten Dialogen, Dunkelmännern, taffen Frauen und einem Geheimdienst, der mehr Irrenanstalt als Behörde ist.
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