Marvel nutzt sein „Cinematic Universe“ bereits wie eine Wundertüte. Dank diverser Zeitlinien und Realitäten können bekannte Geschichten anders verlaufen. Comic-Heroen wildern in fremden Universen, schon sind die Karten neu gemischt.
Nach vielen Boomjahren litten die Superhelden-Filme der amerikanischen Comic-Titanen Marvel und DC an Auszehrung, alte Erfolgsformeln waren mürbe geworben. Da kam die Idee des „Multiversums“ zur rechten Zeit, denkt man wohl man auch im Hause DC.
Teil der Justice League
Und erprobt die Frischzellenkur an einer unverbrauchten Figur aus DCs Pantheon: „The Flash“, dem von Ezra Miller gespielten Speedy Gonzalez im roten Anzug, mit Batman, Aquaman, Wonder Woman Teil der Justice League.
Der Held des neuen DC-Streifens ist ein Blitzmann. Wenn er losrennt, stehen alle anderen wie Salzsäulen da. In Hyperspeed jagt er dorthin, wo man ihn braucht. Zu bestaunen ist das schon früh in den 144 Minuten von „The Flash“ (Regie: Andy Muschietti): Im Café ordert der Nerd-Vogel Barry (Flash im Zivilleben) ein Sandwich, als ihn der Alarm von Batmans Butler Alfred (Jeremy Irons) erreicht. Am Krankenhaus sind Menschen in Gefahr!
Gute Portion Humor
Barry eilt zum WC, das er als Blitz auf einer Feuerspur verlässt. Er sprintet gen Tatort, trifft Batman (Ben Affleck) und Wonder Woman (Gal Gadot) – und ist zurück am Tresen, bevor sein Sandwich fertig ist.
Hier steckt eine gute Portion Humor drin, die den Film trägt und steter Quell der Freude ist. Jux und Ironie gehen wesentlich auf das Konto von Christina Hodson, die als Drehbuch-Alleinschreiberin einen tollen Job machte.

Es regnet Babys
Wo Buch und Regie an einem Strang ziehen, kommen Lachmomente wie der an der Klinik heraus: Der Bau kippt, es regnet Babys! Im (Zeitlupen-) Fall plumpsen sie der Straße entgegen. Dazwischen ackert Flash. Er pflückt Kind, Hund, noch ein Kind, am Ende hat er sieben Hosenscheißer und den Wauwau auf der Trage, alle wohlauf! Köstlich.
Später rennt unser Mann so schnell, dass er in der Vergangenheit landet, weil er seine Mutter retten will. Dort trifft Barry sein jüngeres Ich, den pubertären Tunichtgut. Schöne Doppelrolle für Ezra Miller, der uns immer sympathischer wird.
Neuer Kosmos im Gestern
Das Gestern ist ein Kosmos für sich. Dessen Batman wird von Michael Keaton (im Look des „Great Lebowski“) gespielt. Als Kryptons General Zod (Michael Shannon) die Erde verwüstet, fahnden die Barrys nach Superman – und finden Supergirl (Sasha Calle).
Die Effekte sind gut, doch es sind Christina Hodsons Ideen und Witz, die den Charme des Films definieren.
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