Teenager aus Bochum geraten in folgenreichen Streit - Schraubendreher bohrt sich bis ins Gehirn

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Teenager aus Bochum geraten in folgenreichen Streit - Schraubendreher bohrt sich bis ins Gehirn

rnLandgericht Bochum

Drei Teenager aus Bochum geraten in einen Streit um ein Mädchen. Der Konflikt schaukelt sich immer weiter hoch, dann kommt es zu einer Tat, die das Leben der drei Männer für immer verändert.

von Werner von Braunschweig

Bochum

, 15.09.2021, 20:17 Uhr / Lesedauer: 1 min

Nach einer folgenschweren Bluttat im Anschluss an einen Streit um ein Mädchen stehen zwei Teenager (18 und 19) aus Bochum seit Mittwoch (15.09.) vor Gericht. Die Anklage vor der 5. Jugendstrafkammer lautet auf versuchten Totschlag, gefährliche und schwere Körperverletzung.

Laut Staatsanwaltschaft war es am 10. März zwischen den beiden Angeklagten und dem späteren Opfer zu einer Schlägerei gekommen. Im Nachgang soll das Duo beschlossen haben, sich zu rächen und „in verschiedenen WhatsApp-Nachrichten sich gegenseitig versichert haben, den anderen Mann zu töten“, heißt es in der Anklageschrift.

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Am 22. März sollen die beiden Angeklagten und das spätere Opfer – beide jeweils in Begleitung mehrerer Freunde – in Bochum auf offener Straße aufeinander getroffen sein. Der 18-jährige Angeklagte soll dann wie zuvor geplant einen Schraubendreher hervorgeholt und hiermit auf den Kopf des späteren Opfers eingestochen haben.

Der junge Mann erlitt unter anderem einen sechs Zentimeter tiefen Stichkanal in seinem Gehirn, außerdem hat er infolge der vorherigen Schlägerei bereits Gesichtsbrüche erlitten.

Opfer schwebte in akuter Lebensgefahr

Nur durch eine intensivmedizinische Behandlung konnte das Leben des Opfers gerettet werden. Aufgrund der Hirnverletzungen ist er jedoch laut Anklage dauerhaft gelähmt und auf Pflege angewiesen.

Mitangeklagt ist ein weiterer 18-Jähriger, der gemeinsam mit den Angeklagten weitere Straftaten, unter anderem Raubüberfälle auf Bahnsteigen verübt haben soll. Zum Prozessauftakt hat sich noch keiner der Angeklagten zu den Vorwürfen geäußert. Zwei von drei Teenagern sitzen in U-Haft. Stand jetzt ist wohl frühestens am 23. November mit den Urteilen zu rechnen.

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