"Taucher" von David Hockney ist aus Australien eingeflogen
Ausstellung
Die ersten hochkarätigen Gemälde der ersten großen Sonderausstellung sind in Münsters neuem Museum für Kunst und Kultur eingetroffen. Die weiteste Reise haben zwei Bilder aus Australien hinter sich. Der "Taucher" von David Hockney ist eines von ihnen - es ist zum ersten Mal in Europa zu sehen.

Die ersten Bilder der Ausstellung "Das nackte Leben" sind im Landesmuseum eingetroffen. Kurier David Wise aus Australien und Restauratorin Beate Holtmann vom Landesmuseum kontrollieren, ob David Hockneys "Paper-Pool" die lange Reise aus Down Under heil überstanden hat.
"Es ist alles prima gelaufen", sagt Wise. Die Bilder waren in einer Klimakiste geschützt, einzeln in Kartons verpackt und mit eigens für die Bilder genähten Schutzhauben überzogen. Die Bilder würden nur selten ausgeliehen, erklärt Wise. Das zwölfteilige Hockney-Bild "A Diver (Paper Pool 17)", das einen Schwimmer beim Sprung in einen Pool zeigt, sei noch nie in Europa zu sehen gewesen. "Es ist eine Ehre, dass unsere Bilder jetzt bei so einer internationalen Ausstellung dabei sein dürfen", freut sich Wise. "Das Museum ist wunderbar, mir gefällt vor allem, dass es hier so viel natürliches Licht gibt." Für die Ausstellung in Münster hat die National Gallery dem Hockney-Bild extra noch neue Plexiglas-Scheiben spendiert. Die zwölf Blätter sind so eng aneinandergehängt, dass sie ein vollständiges, rund zwei Mal vier Meter großes Bild ergeben. Einen ganzen Tag hat es gedauert, die zwölf Teile exakt zu arrangieren. Millimeterarbeit. Aber es hat sich gelohnt: Der Eindruck ist fantastisch. Man möchte am liebsten ebenfalls in den Pool mit eintauchen. In den kommenden Tagen reisen nun täglich neue Bilder aus aller Welt an. Leon Kossoffs "Head of Mother" aus dem Jewish Museum in New York hängt auch schon an der Wand: Ein großartiges Gemälde aus einer zentimeterdicken Ölfarbenschicht, die von nahem abstrakt wirkt, von weitem betrachtet aber ein Gesicht erkennen lässt.