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Talentsuche in Corona-Zeiten: „Ich hab mir schon Dribblings im Garten angeschaut“
Fußball
Die Suche nach talentierten Jugendfußballern erweist sich in der Pandemie schwer. Dennoch gibt es Mittel und Wege, sich einen ersten Eindruck von den Kickern zu verschaffen.
Die Bilanz kann sich sehen lassen: Die C-Junioren des SuS Kaiserau sind erst in die Landesliga aufgestiegen, da haben die Schwarz-Gelben schon in fünf Spielen drei Siege hingelegt. Mehr wurde nicht gespielt. Und dennoch muss die neue Saison geplant werden - mit einem neuen Trainer.
Und Joachim Borgolte aus Kamen ist im Verein bekannt. Zuletzt trainierte der Polizist zusammen mit Stefanie Herkrath die D-Junioren des Vereins. Er löst zusammen mit Furkan Öncy im Sommer Marc Simon Stender und sein Team ab, die in der neuen Spielzeit die B-Junioren des SuS Kaiserau trainieren werden. Für den 53-jährigen Borgolte indes beginnt die Arbeit schon jetzt.
Für einige ist das nächste Ziel der Regionalligist VfB Waltrop
Nach aktuellem Stand verfügt der SuS in der neuen Saison über elf Spieler, die zum C-Jugend-Kader des Landesligisten zählen. „Wir spielen in der Landesliga und da laufen auch Spieler auf, die bei anderen Klubs von Interesse sind. Uns verlassen beispielsweise Jugendliche in die Regionalliga nach Waltrop“, erklärt der künftige Coach.
„Wir legen den talentierten Spielern keine Steine in den Weg und sehen uns selbst ja auch als eine Art Ausbildungsverein“, ergänzt Jugendkoordinator Hanno Deisenroth. „Dennoch gilt es nun eine Lücke zu füllen - mit neuen, guten Fußballern.“
SuS Kaiserau sucht Nachwuchsspieler des Jahrgangs 2007
Konkret geht es um Fußballer des Jahrgangs 2007. Aber wie will man die in Corona-Zeiten finden? Das ist eben das Problem, das sich Joachim Borgolte stellt. „Ich spreche mit vielen Trainern, höre dabei von talentierten Kickern und bekomme Tipps“, sagt er. „Dann nehme ich Kontakt mit den Familien auf und suche das persönliche Gespräch.“
Da ein Sichtungstraining im eigentlichen Sinne Corona-bedingt nicht möglich ist, müssen Alternativen her. „Ich habe mir schon Dribblings im Garten auf der Wiese angeschaut oder bin zum Privattraining nach Recklinghausen gefahren“, erklärt der Trainer. „Der erste Eindruck vermittelt schon viel: Wille, Auftreten und Koordination“, nimmt er dafür auch weite Wege in Kauf.
B-Lizenzler Borgolte hat auch Marc Simon Stender trainiert
„Ich möchte in meiner Tätigkeit vor allem die Entwicklung eines Spielers sehen“, sagt B-Lizenzler Borgolte, der auch schon vor fast 15 Jahren an der Seite von Tom Schulz in Kaiserau Jugendmannschaften und den Stützpunkt Unna/Hamm trainiert hat. „Ja, dazu gehörte auch Marc Simon Stender“, sagt er mit einem Lachen und ergänzt: „Und der spielt mittlerweile bei den Senioren in der Landesliga.“
Interessierte Jugendspieler des Jahrgangs 2007, die sich in einer Landesliga-Mannschaft des SuS Kaisaerau weiterentwickeln wollen, oder deren Eltern können sich unverbindlich bei Joachim Borgolte melden. „Wir haben dafür die passende Mannschaft“, ist er der festen Überzeugung.
67er Jahrgang aus dem Herzen Westfalens. Lokaljournalist durch und durch, seit über 25 Jahren mit dem geschärften Blick auf das Sportgeschehen zwischen Lippe und Ruhr.
